Die Verfasser des Buches "Mit Ausharren laufen" vertreten eine bestimmte Überzeugung, nämlich dass ein Gläubiger nicht mehr zu einen Ungläubigen werden kann und somit nicht mehr verloren gehen kann. Aus dieser Ausgangslage heraus wird die Argumentation aufgebaut. Damit hat man sich selber festgelegt, was man am Ende als Ergebnis haben möchte.
Auf Seite 12 der Leseprobe ist z.B. zu lesen:
Wohl keine andere Verheißung sichert das Heil so fest zu wie die, die Jesus am Grab des Lazarus gab: »Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben« (Joh 11,25-26).
Eigentlich lese ich hier immer die Bedingung mit. Du nicht? Gott sichert den Gläubigen das Heil zu, Halleluja, aber eben
den Gläubigen. Mir ist keine Bibelstelle bekannt, aus der ich entnehmen könnte, dass nicht die Gefahr besteht, aus der Gnade zu fallen.
Wenn ich dann wiederum auf Seite 13 lese:
Eine sechste Sorte von Bibelstellen besagt, dass die, die Christus nicht treu bleiben, niemals echte Gläubige waren.
so kann man das nicht generell sagen. Wenn ich z.B. lese: "
Denn Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf lieb gewonnen hat", 2. Tim. 4,10, so sehe ich hier einen Gläubigen, der leider die Ermahnung des Johannes nicht befolgt hat: "
Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm" 1. Joh. 2,15. Wer als Christ die Welt wieder lieb gewinnt, kann irgendwann eine Grenze überschreiten. Gott möchte es nicht, aber Er kann und will uns nicht zwingen, wenn wir selber uns nicht bewahren lassen wollen.
Lieber Joschie, ich empfinde weder Feindseligkeit Geschwistern gegenüber, die davon überzeugt sind als Gerettete nicht mehr verloren gehen zu können, noch möchte ich hitzig über das Thema diskutieren, ich mache mir aber Sorgen, besonders wenn ich daran denke, dass manche davon überzeugt sind, nicht mehr verloren gehen zu können, ihren Glauben aber mit manchem vereinbaren können, was unbiblisch ist (z.B. Kindertaufe oder Gemeinschaft am Abendmahl mit Unbekehrten). Das Risiko ist mir persönlich zu hoch.
Liebe Grüße,
José