Die Eingangsfrage von Joschie meinte sicherlich die Form von der Versammlung der Heiligen. Im Laufe der Diskussion ist es aber zu der Stelle Röm 12:1 gekommen, wo Paulus über den Gottesdienst spricht. Dieser Vers behandelt aus meiner Sicht nicht unser Gottesdienst als eine Versammlung, sondern unser Leben für Gott als den Gottesdienst. Und zwar vergleicht Paulus den vernünftigen Gottesdienst mit dem darbringen eines Opfers, nämlich eines Schlachtopfers.
Obwohl der schwerpunkt der Eingangsfrage beim Leben einer Versammlung lag, denke ich, dass der Gottesdienst bereits bei jedem einzelnen beginnt, sodass der Gottesdienst als die Versammlung kein extraordinäres Ereignis ist, sondern den Höhepunkt des Lebens eines Christen in der Woche darstellt.
Ein Opfer im Alten Testament ist ein Tier, das getötet und verbrannt wird auf dem Altar. Die Tiere des Alten Testamentes sind jedoch nur die Bilder auf das wahre Schlachtopfer - unseren Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes.
Alles was von einem Opfer nach dem Verbrennen übrig bleibt ist ein wenig Asche. Sich selbst als ein Schlachtopfer Gott darzustellen bedeutet sich dem Tod Christi zu stellen, das gekreuzigte Leben Jesu zu leben.
Ein Schlachtopfer hat nichts, es hat keine Zukunft, keine Aussichten, keine Schancen, keine Hoffnung ausser der einen - Tod und Verbrennung. Das einzige, was ein Opfer noch vernünftig machen kann, solange es lebt ist den Abschied nehmen.
Nun ich schrieb, dass das Dasein eines Schlachtopfers für Gott ohne Willen und ohne Meinung ist.
Lasst uns das willenlose Leben des Schlachtopfers am Beispiel des wahren Schlachtopfers - des Herrn Jesus betrachten. Dazu drei Stellen:
(Mark 14:36 [Schlachterbibel 1951])
Und er sprach: Abba, Vater! Es ist dir alles möglich; nimm diesen Kelch von mir!
Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.
(John 8:28b [Schlachterbibel 1951])
und
von mir selbst tue ich nichts, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich.
(Matt 6:10 [Schlachterbibel 1951])
...
Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.
Wir sehen, dass Jesus seinen eigenen Willen, obwohl er bei ihm vorhanden war, völlig unter den Willen Gottes stellte. Seine eigener Wille spielte keine Rolle mehr. In seinem Dasein für Gott war Jesus absolut uneigenwillig. Nicht willenlos, jedoch ohne Eigenwillen.
Nicht aber nur das, sondern Jesus ordnete auch seine eigene Meinung stets dem Vater unter.
(John 8:28b [Schlachterbibel 1951])
und von mir selbst tue ich nichts, sondern
wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich.
dazu noch die Fortsetzung in Röm 12:2
(Rom 12:2 [Elb Darby 1905])
Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch
die Erneuerung [eures] Sinnes, daß ihr prüfen möget, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Die Erneuerung des Sinnes geht mit Erneuerung der Meinungen einher. Dies ist aber nur durch die Aufgabe der alten Meinungen möglich. Wir müssen den Sinn Christi bekommen.
(Phil 2:5 [Schlachterbibel 1951])
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,
Vergleich auch mit Phil 4:7; 2. Kor 3:14; 2.Kor 4:4
Andere Beispiele: Abraham bei der Opferung Isaaks; das Verhalten Isaaks als des Opfers;
(Gal 2:20 [Elb Darby 1905])
ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.
"Ich bin mit Christus gekreuzigt" stellt die Opferung dar. Hier stellt Paulus sich selbst als das Schlachtopfer dar. "Und nicht mehr lebe ich" bedeutet seinen eigenen Tod in Christus, dies ist sein Abschied von eigenen Zielen, eigenen Meineungen dem eigenen Willen, der eigenen Zukunft, der Kariere, Reichtum, Ruf und viel mehr.
"Sondern Christus lebt in mir." Dies ist das gehemnisvolle in uns Christen, dass in uns eine andere Person lebt, und zwar Christus. Dies ist im Grunde unserer Gottesdienst, wir dienen Gott dadurch, dass er in uns wohnt und somit wir Gott leben. "Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben,
auf daß ich Gott lebe;(Gal 2:19 [Elb Darby 1905])"
"Was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben,durch den an den Sohn Gottes", hier sagt Paulus, dass er doch noch lebt. Das heisst, dass sein Leben nicht nur das Leben von Christus ist, sondern auch sein eigenes Leben, das jedoch nun im Glauben geführt wird. Das Leben von Paulus wurde abgeschnitten und in das Leben Christi eingepfropft.
Das Leben von Paulus war der Gottesdienst eines Menschen, das mit Gott gefüllt ist, Gott zum Ausdruck bringt und für Gott da ist. Das Leben von Jesus Christus ist das Leben eines Gottmenschen, der den Menschen Gott zeigte, dadurch, dass er nicht sich selbst, sondern den Vater lebte, der in Ihm war.
lutz hat geschrieben:Wie sollten wir dem Herrn gegenüber sein? Ohne Willen - ohne Meinung?
Sollten wir dem Herrn gegenüber wie Asche sein?
Ja, lutz, Der Name Gottes ist "ICH BIN". Da, wo sich neben Seinem Willen noch ein anderer Wille erhebt, erhebt sich ein anderes ICH BIN. In Augen Gottes sind wir schon geschlachtet und ein Häufchen Asche. Wie komisch wäre denn wenn Asche noch Wünsche übrig hätte.
Er gibt Gnade und Barmherzigkeit, Er ist die Quelle. Ich kann nur noch niederknien und sagen, danke für Deine Erwählung, deine für deine Gnade, deine für deine Barmherzigkeit und danke für deinen Sohn! Danke, dass das alles mir widerfahren hat! Ich öffne mich für Dich Vater. Ich vergesse alles was war, um von dir neu gefüllt zu werden. Ich lege alles vor dir auf das Altar: mich selbst, meine Familie, mein Hab und Gut, mein Portemonet und mein Bankkonto, meine Freunde, meine Freizeit und alles das was du mir noch zeigst. Ich verzichte auf alles, selbst auf mein Leben. Nur du bist mir wichtig. Dein Wille geschehe. Gib mir deinen Willen und fülle mich mit deinen Gedanken. gib mir das Wort. Fülle mich mit deinen Gefühlen. Du bist der Schatz in mir. Ich preise dich Vater.
Lobe Gott Vater und dem Herrn Jesus Christus.