Mit den Bekenntnissen durchs Jahr 2011

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 30 - Von der Leitung der Kirche

Wir glauben, dass diese wahre Kirche regiert und gelenkt werden muß durch jene geistige Verwaltung, die uns Gott selbst in seinem Worte gelehrt hat, nämlich dass in ihr Hirten und Diener sind, welche rein predigen und die Sakramente verwalten(1). Es sollen auch Älteste und Diakonen sein, welche das Presbyterium oder den Kirchensenat(2) bilden, damit gleichsam durch diese Mittel die wahre Religion erhalten und die wahre Lehre zum Teil vorbereitet und erhalten werden kann, die den Lastern ergebenen Leute geistlich getadelt und gebessert und gleichsam durch den Zaum der Zucht gezügelt werden(3) und die Armen und Bedrängten mit Hilfe und Trost nach eines jeden Bedürfnis unterstützt werden können. Denn dann wird alles gehörig und ordentlich in der Kirche zugehn, wenn gläubige und fromme Männer zu ihrer Leitung erwählt werden, nach der Vorschrift des heiligen Paulus, die sich findet 1.Tim 3 und Tit 1.


1) Eph 4, 11; Joh 20, 23; 1.Kor 4, 1-2; 2.Kor 5, 20; Apg 26, 17-18; Lk 10, 16
2) Apg 6, 3; Apg 14, 23
3) Mt 28, 17; 1.Kor 5, 4-5
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 31 - Von der Berufung der Kirchendiener

Wir glauben, dass die Diener, Ältesten und Diakonen zu diesen ihren Ämtern berufen und befördert werden müssen durch gesetzmäßige Berufung der Kirche(1) bei ernster Anrufung Gottes und durch Abstimmung der Kirche und dass sie nachher in ihren Ämtern durch Handauflegen bestätigt werden, in der Art und Weise, welche uns im Worte Gottes vorgeschrieben wird. Es muß sich jedoch jeder sorgfältig hüten, sich nicht durch unerlaubte Mittel zu diesen Ämtern zu drängen. Denn alle müssen erwarten, bis sie von Gott selbst berufen werden(2), damit sie ein sicheres Zeugnis ihrer Berufung haben und wissen, dass sie von Gott sei. Übrigens haben alle Diener des Wortes Gottes, an welchem Ort sie sein mögen, alle dieselbe Macht und gleiches Ansehen, da sie alle gleich Diener Christi(3), des einen allgemeinen Bischofs und Hauptes der Kirche, sind(4). Und somit hat keine Kirche irgend Macht oder Herrschaft über eine andere, über sie zu herrschen. Ferner müssen alle, damit diese heilige Anordnung Gottes nicht verletzt wird oder in Verachtung kommt, die Diener des Wortes und die Ältesten der Kirche hochschätzen wegen des Werkes, dem sie sich widmen, und mit ihnen Frieden halten und sich von Zank und Streitigkeiten soviel als möglich fernhalten(5).


1) 1.Tim 5, 22; Apg 6, 3
2) Apg 1, 23; Apg 13, 2; Jer 23, 21; Hebr 5, 4
3) 1.Kor 3, 9; 1.Kor 4, 1; 2.Kor 5, 20; Apg 26, 16-17
4) Jes 61, 1; Eph 1, 22; Kol 1, 18; 1.Petr 2, 25; 1.Petr 5, 4
5) 1.Thess 5, 12-13; 1.Tim 5, 17; Hebr 13, 17
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 32 - Von der Macht der Kirche, Kirchengesetze zu geben und die Zucht zu handhaben

Indessen glauben wir, obgleich es zwar nützlich ist, dass die Führer, welche den Kirchen vorstehen, eine Ordnung unter sich festsetzen zur Erhaltung des Körpers der Kirche, dass sie sich doch sorgfältig hüten müssen, auf keine Weise von dem abzuweichen oder sich zu entfernen, was Christus selbst, unser einziger Lehrer, einmal festgesetzt hat(1). Deshalb verwerfen wir alle menschlichen Erfindungen und alle Gesetze, welche zur Verehrung Gottes eingeführt sind, dass durch sie die Gewissen auf irgendeine Weise gefesselt oder gebunden werden(2). Wir nehmen daher diejenigen allein an, welche geeignet sind, die Eintracht zu pflegen und zu nähren oder uns im Gehorsam gegen Gott zu erhalten. Dazu ist aber besonders notwendig die Exkommunikation, die nach der Vorschrift des Wortes Gottes geschieht(3), und andere mit dieser Kirchenzucht in Verbindung stehende Anhänge.


1) Kol 2, 6-7
2) 1.Kor 7, 23; Mt 25, 9; Jes 29, 13; Gal 5, 1; Rom 16, 17-18
3) Mt 18, 17; 1.Kor 5, 5; 1.Tim 1, 20
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 33 - Von den Sakramenten

Wir glauben, dass Gott aus Rücksicht auf unsre Beschaffenheit und Schwäche die Sakramente eingesetzt hat, damit er seine Verheißungen in uns besiegle(1) und damit sie uns die sichersten Unterpfänder des göttlichen Wohlwollens, der Gnade und seiner Gaben seien, bereitet, um unsern Glauben zu nähren und zu erhalten. Er fügte sie aber zum Worte des Evangeliums hinzu, damit er das sowohl, was er uns äußerlich durch sein Wort erklärt, als auch das, was er innerlich in unsern Herzen wirkt, deutlicher unsern Sinnen darlege. Denn es sind die Sakramente Zeichen und sichtbare Sinnbilder innerlicher und unsichtbarer Dinge, durch welche, wie durch Werkzeuge, Gott selbst durch die Kraft des Heiligen Geistes in uns wirkt. So sind diese Zeichen keineswegs eitel oder leer und nicht, um uns zu täuschen oder zu betrügen, eingesetzt. Denn ihre Wahrheit ist Jesus Christus selbst, ohne den sie ganz ohne Bedeutung wären(2). Außerdem genügt uns die Zahl der Sakramente, die Christus selbst, unser wahrer und einziger Lehrer, eingesetzt hat. Es sind aber zwei, nämlich das Sakrament der Taufe und des heiligen Mahles unsers Herrn Jesu Christi(3).

1) Rom 4, 11; Gen 17, 11
2) Kol 2, 11; Kol 2, 17; 1.Kor 5, 7
3) Mt 28, 19; Mt 26, 26
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 34 - Von der Taufe

Wir glauben und bekennen, dass Jesus Christus (der das Ende des Gesetzes ist)(1) durch sein eignes vergossenes Blut allem anderen Vergießen von Blut zur Versöhnung der Sünden schon ein Ende gemacht hat und dass er mit Abschaffung der Beschneidung, die durch Blut geschah, die Taufe an ihre Stelle gesetzt hat(2), durch die wir in die Kirche Gottes aufgenommen werden und von allen anderen Völkern und Religionen uns unterscheiden, als ihm allein geweiht, dessen Mal und Abzeichen wir tragen. Es dient uns endlich die Taufe zum Zeugnisse, dass der uns in Ewigkeit Gott sein wird, der uns auch ein gütiger Vater ist. Alle daher, welche die Seinigen sind, hat der Herr befohlen, mit reinem Wasser zu taufen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes(3), zu bezeichnen, dass das Blut Christi durch den Heiligen Geist innerlich in der Seele dasselbe tue und bewirke, was das Wasser äußerlich an den Körpern bewirkt. Denn wie Wasser, das über uns ausgegossen wird und über den Körper des Getauften läuft und ihn bespült, den Schmutz des Körpers abwäscht, so reinigt auch das Blut Christi, indem es die Seele abwäscht, dieselbe von Sünden, und erneuert uns aus Kindern des Zorns zu Kindern Gottes(4). Nicht als ob das wirkliche Wasser das täte, sondern die Besprengung mit dem köstlichen Blute des Sohnes Gottes, das uns gleich wie das Rote Meer ist(5), durch das wir gehen müssen, damit wir aus der Tyrannei Pharaos, das ist des Teufels, entkommen und in das geistige Land Kanaan eingehen können. So reichen uns zwar die Kirchendiener das Sakrament und etwas Sichtbares(6), aber Gott selbst gewährt, was durch das Sakrament bezeichnet wird, nämlich die unsichtbaren Geschenke und Gnadengaben, indem er unsre Seelen wäscht, läutert und reinigt von allen ihren Unreinigkeiten und Ungerechtigkeiten(7), indem er erneuert und erfüllt unsre Herzen mit allem Troste, indem er uns endlich die wahre Gewißheit seiner väterlichen Güte schenkt und uns den neuen Menschen anzieht und den alten auszieht mit allen seinen Werken(8). Außerdem glauben wir, dass jeder Mensch, der das ewige Leben erlangen will, einmal getauft werden und mit dieser einen Taufe zufrieden sein muß, die niemals nachher erneuert werden darf(9), da wir ja auch nicht zweimal geboren werden können. Jedoch nützt uns die Taufe nicht nur in dem Augenblicke, wo das Wasser an uns ist oder wo wir mit demselben benetzt werden, sondern unsre ganze Lebenszeit hindurch(10); sonst müßten wir unser Haupt immer mit Wasser benetzt haben. Hier verwerfen wir daher den Irrtum der Anabaptisten, die nicht nur mit der einen und einmal unternommenen Taufe nicht zufrieden sind, sondern auch die Taufe von Kindern, die von gläubigen Eltern geboren sind, verwerfen. Wir aber glauben, dass sie auf dieselbe Weise zu taufen und mit dem Zeichen des Bundes zu besiegeln sind, wie einst in Israel die kleinen Kinder beschnitten wurden, nämlich wegen derselben Verheißungen, die unsern Kindern gemacht sind(11). Und in der Tat hat Christus nicht weniger sein Blut vergossen, um die Kinder der Gläubigen, als um die Erwachsenen(12) abzuwaschen. Deshalb dürfen sie das Zeichen oder Sakrament dessen, was Christus um ihretwillen vollbracht hat, empfangen, wie im Gesetze der HERR befiehlt, das Sakrament des Todes und Leidens Christi den neugebornen Kindern mitzuteilen, indem für sie ein Lamm dargebracht wird, was das Sakrament des kommenden Christus ist(13). Außerdem gewährt die Taufe den Kindern der Gläubigen jetzt dasselbe, was die Beschneidung dem jüdischen Volke gewährte. Und dies ist der Grund, weshalb Paulus die Taufe die Beschneidung Christi nennt(14).


1) Rom 10, 4
2) Kol 2, 11; 1.Petr 3, 21; 1.Kor 10, 2
3) Mt 28, 19
4) 2.Kor 6, 11; Tit 3, 5
5) Hebr 9, 14; 1.Joh 1, 7; Offb 1, 6
6) Mt 3, 11; 1.Kor 3, 5; 1.Kor 3, 7
7) Eph 5, 26; Apg 22, 16; 1.Petr 3, 21
8) Gal 3, 27; 1.Kor 12, 13; Eph 4, 22-24
9) Mk 16, 16; Eph 4, 5; Hebr 6, 1-2
10) Apg 2, 38; Apg 8, 16
11) Mt 19, 14; 1.Kor 7, 14; Gen 17, 11-12
12) Kol 2, 11-12
13) Lev 12, 6; Joh 1, 19
14) Kol 2, 11
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 35 - Von dem Mahle des Herrn

Wir glauben auch und bekennen, dass der Herr Jesus Christus, unser Erlöser, das heilige Sakrament seines Mahles eingesetzt hat(1), damit er dadurch nähre und erhalte diejenigen, welche er schon wiedergeboren und in seine Familie, nämlich die Kirche, aufgenommen hat. Diejenigen aber, welche wiedergeboren sind, haben ein doppeltes Leben in sich: ein fleischliches und zeitliches, das sie schon von ihrer ersten Geburt an mit sich brachten, und dies ist allen Menschen gemeinsam; ein anderes geistiges und himmlisches, das ihnen bei der zweiten Geburt(2) geschenkt wird, welches durch das Wort des Evangeliums in der Vereinigung mit dem Leibe Christi(3) geschieht, und dies Leben ist nicht allen gemeinsam, sondern nur den Auserwählten Gottes(4). Wie aber Gott das irdische und wirkliche Brot als geeignet zur Erhaltung dieses fleischlichen und irdischen Lebens verordnet hat, das, wie das Leben selbst, allen gemeinsam ist, so hat Gott auch zur Erhaltung des geistigen und himmlischen Lebens, das den Gläubigen eigen ist, das lebendig machende Brot gesandt, das vom Himmel stieg, nämlich Jesus Christus(5); dieser nährt und erhält das geistige Leben der Gläubigen, wenn er genossen, das ist im Geiste durch den Glauben aufgenommen und empfangen wird(6). Damit Christus uns aber dies geistige oder himmlische Brot bildlich mache oder darstelle, hat er Brot und Wein, irdisch und sichtbar, zum Sakrament seines Leibes und Blutes angeordnet, um uns dadurch zu bezeugen, dass wir, so wahr wir dieses Sakrament empfangen und in unsern Händen halten und es mit dem Munde genießen (wodurch auch nachher dies unser Leben erhalten wird), so wahr auch durch den Glauben (der unsrer Seele statt Hand und Mund dient) den wahren Leib und das wahre Blut Christi empfangen in unserm Geiste, zur Ernährung des geistigen Lebens in uns(7). Es ist aber ganz gewiß, dass Christus uns dies Sakrament nicht ohne Ursache so sorgfältig empfiehlt, da es in uns das wirklich vollbringt, was er uns in diesen Zeichen darstellt, obgleich die Weise die Fassung unsres Geistes übersteigt und von keinem eingesehen werden kann, da nämlich die Wirkung des Heiligen Geistes verborgen und unerfaßlich ist; indes werden wir keineswegs irren, wenn wir sagen, es geschehe durch den Glauben. Wir sagen daher, dass das, was genossen wird, der ganz eigentliche, natürliche Leib Christi sei, und das, was getrunken wird, sein wahres Blut(8); aber das Werkzeug oder Mittel, wodurch wir dies essen und trinken, ist nicht der leibliche Mund, sondern unser Geist selbst, und zwar durch den Glauben.

Christus thront daher immer zur Rechten des Vaters im Himmel(9), teilt sich jedoch uns deshalb nicht weniger durch den Glauben mit. Ferner ist dies Mahl der geistige Tisch, auf dem Christus sich uns selbst mit allen seinen Gütern zur Teilnahme darbietet und macht, dass wir an diesem sowohl seiner als des Verdienstes seines Leidens und Todes genießen(10). Denn unsre elende und niedergeschlagene und von allem Troste verlassene Seele nährt, stärkt und tröstet er durch das Essen seines Fleisches; und auf gleiche Weise erhält und erfrischt er sie durch das Trinken seines Blutes(11). Außerdem wird, obwohl die Sakramente mit dem Bezeichneten selbst verbunden sind, doch dies beides nicht von allen empfangen. Der Gottlose empfängt zwar das Sakrament zu seiner Verdammnis(12), aber die Sache selbst oder die Wahrheit des Sakraments empfängt er nicht(13). Zum Beispiel Judas und Simon der Magier(14) empfingen zwar beide das Sakrament, keineswegs aber Christum selbst, der damit bezeichnet wurde, da er den Gläubigen allein mitgeteilt wird. Zuletzt nehmen wir an diesem heiligen Sakramente in der Gemeinschaft des Volkes Gottes mit aller Demut und Ehrfurcht teil(15), indem wir das Andenken des Todes Christi, unsres Erlösers, mit Danksagung heiligfeiern und das Bekenntnis des christlichen Glaubens und Religion öffentlich ablegen. Niemand darf daher an diesen Tisch treten, der sich nicht vorher geprüft hat, damit er nicht, von diesem Brote essend und von diesem Kelche trinkend, sich selbst das Gericht und Verdammnis esse und trinke(16). Durch den Gebrauch dieses Sakraments wird ferner die heißeste Liebe sowohl gegen Gott als gegen den Nächsten entzündet. Deshalb verwerfen wir hier mit Recht alle Verspottungen und verwerflichen Erdichtungen (die man den Sakramenten hinzugefügt und beigemischt hat) wie wahre Entweihungen und behaupten, dass alle Frommen mit der Ordnung und dem Gebrauche allein, den Christus und die Apostel uns gelehrt haben, zufrieden sein und von diesen Geheimnissen ebenso reden müssen als jene geredet haben.


1) Mt 26, 26; Mk 14, 22; Lk 22, 19; 1.Kor 11, 23
2) Joh 3, 5
3) Joh 5, 24-25
4) Joh 10, 28; 1.Joh 5, 12
5) Joh 6, 32-33; Joh 6, 51
6) Joh 6, 63
7) 2.Kor 10, 16-17; Eph 3, 17; Joh 6, 35
8) 1.Kor 10, 16; Joh 6, 55-56
9) Apg 3, 21; Mk 16, 19; Mt 26, 11
10) Mt 26, 26; Lk 22, 19-20; 1.Kor 10, 3-4
11) Jes 55, 2; Rom 8, 22-23
12) 1.Kor 11, 29
13) 2.Kor 6, 15; 1.Kor 2, 14
14) Vgl. Apg 8, 9ff
15) Apg 2, 42; Apg 20, 7
16) 1.Kor 11, 27-28
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 36 - Von der Obrigkeit

Wir glauben, dass der liebe Gott wegen der Verderbnis und Schlechtigkeit des Menschengeschlechtes Könige, Fürsten und Obrigkeiten eingesetzt hat(1) und dass er will, dass diese Welt durch Gesetze und eine bestimmte Verwaltung regiert werde, um die Fehler der Menschen zu beschränken und damit alles unter den Menschen in rechter Ordnung geführt werde. Deshalb hat er die Obrigkeiten selbst mit dem Schwerte bewaffnet, damit sie die Bösen strafen, die Guten aber schützen(2). Ihres Amtes ist es ferner, nicht nur für die bürgerliche Verfassung besorgt zu sein, sondern auch, sich zu bemühen, dass der Gottesdienst erhalten werde(3), aller Götzendienst und falscher Gottesdienst entfernt werde(4), das Reich des Antichrists zerstört, Christi Reich aber ausgebreitet werde. Endlich ist es ihres Amtes zu bewirken, dass das heilige Wort des Evangeliums überall gepredigt werde und dass jeder Gott auf reine Weise nach Vorschrift seines Wortes frei verehren und anbeten könne. Übrigens müssen sich alle Menschen, welches Ranges, Verhältnisses oder Standes sie auch seien, den gesetzmäßigen Obrigkeiten unterwerfen(5), ihnen Zoll und Abgaben bezahlen(6) und ihnen in allem folgen und gehorchen, was dem Worte Gottes nicht widerstreitet(7), auch für sie beten, dass Gott sie in allen ihren Handlungen zu lenken würdige, wir aber unter ihnen ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und allem Anstande(8). Deshalb verabscheuen wir die Anabaptisten und alle Aufrührer, welche Oberhoheiten und Obrigkeiten abwerfen, Recht und Gericht verkehren(9), alle Güter gemeinschaftlich machen und Stand und Rang, die Gott um der Ehre willen unter den Menschen eingesetzt hat, abschaffen und vermengen.


1) Ex 18, 20; Dt 1, 15; Dt 17, 15; Ps 82, 6; Spr 8, 15; Dan 2, 21; Dan 2, 37; Dan 5, 18; Rom 13, 1
2) Dt 1, 16; Dt 16, 19; Ps 82, 8; Ps 101, 2ff; Jer 21, 12; Jer 22, 3
3) Jes 49, 23; 2.Kon 23, 2-3
4) 1.Kon 15, 12; 2.Kon 23, 4ff
5) Tit 3, 1; Rom 13, 1
6) Mt 17, 24ff; Mk 12, 17
7) Apg 4, 17; Apg 4, 19; Apg 5, 29
8) Jer 29, 7; 1.Tim 2, 1-2
9) 2.Petr 2, 10; Jud 1,8
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

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Beitrag von Leo_Sibbing »

Artikel 37 - Von dem Jüngsten Gerichte, der Auferstehung des Fleisches und dem ewigen Leben

Zuletzt glauben wir nach dem Worte Gottes, dass unser Herr Jesus Christus, wenn die von Gott festgesetzte Zeit, die allen Geschöpfen unbekannt ist(1), gekommen und die Zahl der Auserwählten voll sein wird, wieder vom Himmel kommen wird, und zwar leiblich und sichtbar, wie er einst hinaufgefahren ist(2), mit der größten Herrlichkeit und Majestät(3), um sich für den Richter der Lebenden und Toten zu erklären(4), nachdem er diese Welt in Feuer und Flammen entzündet hat, damit er sie läutere(5). Dann aber werden alle Geschöpfe, sowohl Männer als Weiber und Kinder, so viele es von Anfang bis Ende der Welt gegeben hat(6), vor diesem höchsten Richter erscheinen, dorthin durch die Stimme und den furchtbaren Ruf der Engel und Erzengel und die Posaune Gottes gerufen(7). Denn dann werden sich alle vorher Gestorbenen aus der Erde erheben, jedes Seele verbunden und vereinigt mit ihrem eignen Leibe, in dem sie gelebt hatte(8). Diejenigen aber, welche an jenem letzten Tage noch am Leben sind, werden nicht des Todes der übrigen sterben, sondern in einem Augenblick verwandelt werden, aus der Verderbnis nämlich in eine unverdorbene Natur(9). Dann werden die Bücher (nämlich die Gewissen) aufgeschlagen werden und die Toten gerichtet werden nach dem, was sie in dieser Welt getan haben, Gutes oder Böses(10). Dann werden auch die Menschen Rechenschaft ablegen von jedem unnützen Worte, das sie gesprochen haben, wenn auch diese Welt es für Spaß und Scherz nimmt(11). Überhaupt wird dann alle Heuchelei der Menschen und alle Geheimnisse ihres Herzens öffentlich vor allen aufgedeckt werden(12). Und deshalb ist der bloße Gedanke an dies Gericht den Gottlosen und Verworfenen mit Recht schrecklich und furchtbar(13), den Frommen aber und Auserwählten höchst wünschenswert und von großem Troste. Denn dann wird ihre Erlösung erst ganz vollendet werden, und sie werden die lieblichen Früchte ihrer Mühen und Schmerzen, die sie in diesem Leben erduldet haben, erlangen(14); ihre Unschuld wird dann offen vor allen anerkannt werden, und sie selbst werden wiederum die furchtbare Strafe sehen, die der Herr an denen vollzieht, welche ihnen tyrannisch mancherlei Qualen und Beschwerden angetan haben(15). Die Gottlosen ferner werden durch das eigne Zeugnis ihres Gewissens überführt sein(16) und zwar unsterblich werden, aber so, dass sie in ewigem Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, in Ewigkeit gefoltert werden(17). Dagegen werden aber die Gläubigen und Auserwählten mit der Krone der Herrlichkeit und Ehre beschenkt werden(18), und der Sohn Gottes wird ihre Namen vor Gott, dem Vater, und seinen heiligen, auserwählten Engeln nennen(19), und jede Träne wird von ihren Augen getrocknet werden(20). Dann wird man erkennen, dass ihre Sache, die jetzt als Ketzerei und Gottlosigkeit von den Obrigkeiten und Richtern verdammt wird, die Sache des Sohnes Gottes sei(21). Und Gott wird ihnen aus Gnade mit solcher Herrlichkeit vergelten, wie keines Menschen Seele sich je vorstellen kann(22). Wir erwarten daher diesen großen Tag der Wiedervergeltung des Herrn mit der größten Sehnsucht, damit wir aller Dinge, die uns von Gott verheißen sind, völlig in Jesu Christo, unserm Herrn, froh teilhaftig werden und in Ewigkeit genießen(23). Offenb. 22, 20: Ja, komm, Herr Jesu!

1) Mt 24, 36; Mt 25, 13; 1.Thess 5, 1-2; 2.Petr 3, 10; Offb 6, 11; Apg 1, 7
2) Apg 1, 11
3) Mt 24, 30; Mt 25, 31; Jud 1,15; 2.Thess 1, 7-8
4) 2.Tim 4, 1; Jud 1,15; Apg 17, 31
5) 2.Petr 3, 7; 2.Petr 3, 10; 2.Thess 1, 8
6) Offb 20, 12-13; Apg 17, 31; Hebr 6, 2; Hebr 9, 27; 2.Kor 5, 10; Rom 14, 10
7) 1. Thess. 4, 16; 1.Kor 15, 52; Offb 20, 12-13
8) Joh 5, 28-29; Joh 6, 54; Dan 12, 2; Hiob 19, 26
9) 1.Kor 15, 51-53
10) Offb 20, 12-13; 2.Kor 5, 10; 1.Kor 4, 5; Rom 14, 11-12; Rom 2, 6; Hiob 34, 11; Joh 5, 24; Dan 12, 2; Ps 62, 13
11) Mt 12, 36; Rom 2, 5; Jud 1,15
12) 1.Kor 4, 5; Rom 2, 1-2; Rom 2, 16; Mt 7, 1-2
13) Hebr 10, 27; Offb 6, 15-16
14) Lk 14, 14; Lk 21, 28; 1.Joh 3, 2; 1.Joh 4, 17; 2.Thess 1, 7
15) Mt 25, 46; 2.Thess 1, 6-8;Mal 4, 3
16) Rom 2, 15
17) Mal 4, 1; Mt 25, 41; Offb 21, 8; 2.Petr 2, 9
18) Mt 25, 34; Mt 13, 43
19) Mt 10, 32
20) Jes 25, 8; Offb 21, 4
21) Jes 66, 5
22) Jes 64, 4; 1.Kor 2, 9
23) Hebr 10, 36-38
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Leo_Sibbing
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Niederländisches Bekenntnis

Beitrag von Leo_Sibbing »

Hier noch ein Nachtrag, der zwar besser an den Anfang gepasst hätte, aber ich hatte ihn anfangs übersehen.

Entstehungsgeschichte

Das Niederländische Glaubensbekenntnis entstand im Jahre 1561 in den südlichen
Niederlanden, dem heutigen Belgien (daher auch der lateinische Name »Confessio Belgica«).
Federführend war der Prediger Guido de Brès, der kurze Zeit später wie so viele andere
Christen den Märtyrertod sterben sollte.
Während dieser Zeit wurden die Niederlande von Spanien beherrscht, das Hand in Hand mit
der Römischen Kirche die Reformierten blutig verfolgte. Mit dem vorliegenden
Glaubensbekenntnis, das in erster Linie als Bittschrift an den spanischen König Philipp II.
gerichtet war, suchten sich die Rechtgläubigen gegen die falschen Anschuldigungen ihrer
Feinde zu verteidigen, dass sie Aufrührer und Gotteslästerer seien. Sie bekannten sich zum
Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, doch erklärten, dass sie lieber »ihren Rücken den
Schlägen, ihre Zunge dem Messer, ihren Mund dem Foltergebiss und ihren ganzem Leib dem
Feuer« hingeben würden, als die Wahrheit des Wortes Gottes zu leugnen.
Die Obrigkeit setzte ihre Verfolgungen unberührt fort. Dennoch verbreitete sich die
Bekenntnisschrift im ganzen Land und wurde Ausdruck des Glaubens eines Volkes, das um
der Sache Christi willen leiden musste. In jedem Artikel hört man ihr Seufzen: »Wir glauben
von Herzen und bekennen mit dem Munde …«
Nachdem verschiedene Landessynoden des 16. Jahrhunders das Niederländische
Glaubensbekenntnis angenommen hatten, wurde es von der Dordrechter Synode 1618/19
nach sorgfältiger Prüfung des Textes endgültig als Bekenntnisschrift anerkannt.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Der große Westminster-Katechismus von 1647

Beitrag von Leo_Sibbing »

Ab Heute geht es mit dem großen Westminster-Katechismus von 1647 weiter.

Der große Westminster-Katechismus von 1647
(Übersetzung: Gajus Fabricius, Überarbeitung und leichte sprachliche Anpassung: Kurt Vetterli)

1. Was ist die vornehmste und höchste Bestimmung des Menschen?
Die vornehmste und höchste Bestimmung des Menschen ist, Gott zu verherrlichen und ihn vollkommen zu geniessen in alle Ewigkeit.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Der große Westminster-Katechismus von 1647

Beitrag von Leo_Sibbing »

2. Woraus geht hervor, dass es einen Gott gibt?
Das eigene Licht der Natur im Menschen und die Werke Gottes zeigen deutlich, dass es einen Gott gibt. Aber allein sein Wort und Geist offenbaren ihn hinlänglich und wirksam den Menschen zur Seligkeit.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Der große Westminster-Katechismus von 1647

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3. Was ist das Wort Gottes?
Die heilige Schrift Alten und Neuen Testaments ist das Wort Gottes, die alleinige Richtschnur für Glauben und Gehorsam.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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4. Woraus geht hervor, dass die Schrift das Wort Gottes ist?
Die Schrift bekundet selbst, dass sie das Wort Gottes ist, durch ihre Erhabenheit und Reinheit, durch die Übereinstimmung aller Teile und den Zweck des Ganzen, welcher ist, Gott alle Ehre zu geben, durch ihr Licht und ihre Kraft, die Sünder zu überführen und zu bekehren, die Gläubigen zu trösten und zu erbauen zur Seligkeit. Aber der Geist Gottes, der durch die Schrift und mit ihr im Herzen des Menschen Zeugnis gibt, ist allein imstande, es völlig zu überzeugen, dass sie das wahre Wort Gottes ist.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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5. Was lehrt die Schrift hauptsächlich?
Die Schrift lehrt hauptsächlich, was der Mensch in Hinsicht auf Gott zu glauben hat und welche Pflicht Gott vom Menschen fordert. Was der Mensch in Hinsicht auf Gott zu glauben schuldig ist.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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6. Was macht die Schrift von Gott bekannt?
Die Schrift macht bekannt, was Gott ist, die Personen in der Gottheit, seine Ratschlüsse und die Ausführung seiner Ratschlüsse.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

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