Nun kann ich auf den Beitrag von Lutz vom 08.05.2011 17:52 antworten und mitteilen, was mich bei dem Thema "Freier Wille und Verantwortung des Menschen" besonders bewegt.
Es gibt keine Mitwirkung des Menschen zum Heil. Eine Mitwirkung des Menschen zum Heil ist ein anderes Evangeliumsverständnis als die Schrift uns darlegt. Das ist so – zwischen „ohne Mitwirkung des Menschen“ und „mit Mitwirkung des Menschen“ gibt es noch nicht einmal einen Mittelweg – hier gibt es nur: entweder oder.
Meine Überzeugung ist, dass wir uns hierin einig sind. Das Wort ist eindeutig, wenn wir lesen: "
So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott" Röm 9,16. "
Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es" Eph 2,8. Auch ist das Wort eindeutig, wenn wir lesen: "
Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen" Phil 2,13. Jesus ist der
Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebräer 12,2). Wer dies vertritt, verkündigt kein anderes Evangelium. Worin unser Verständnis sich unterscheidet, ist bezüglich der Verantwortung des Menschen und in diesem Zusammenhang die Mitwirkung zu Heil.
Ich gehe zu, dass die Aussage "Mitwirkung zum Heil" falsch verstanden werden kann, als ob wir dem was Jesus gewirkt hat, etwas hinzufügen könnten. Aber es ist keineswegs so gemeint, denn wenn wir die häufigen Ermahnungen im Wort lesen, im Glauben fest und gegründet zu bleiben und uns nicht abbringen zu lassen von der Hoffnung des Evangeliums (Kol 1,21-23), da dürfen wir uns nicht einbilden, diesen Kampf in der eigenen Kraft führen und bestehen zu können. Aber wir werden ermahnt, die ganze
Waffenrüstung Gottes anzulegen, damit wir gegen die Listen des Teufels bestehen können! (Eph 6,11). Wir können weder etwas zu unserem Heil beitragen noch können wir in der eigenen Kraft siegreich im Kampf sein; aber dennoch ergeht an uns die Aufforderung: "
Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!" Eph 6,11-13.
Es gibt viele Stellen in der Schrift, wo wir ermahnt und unsere Verantwortung in aller Deutlichkeit angesprochen wird. Am meisten bewegen mich die Worte des Herrn im letzten Buch der Bibel: "
Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast" Offb 2,4.
Wer hat hier seinen früheren Stand im Herrn verlassen? In diesem Fall der Gemeindeleiter von Ephesus. Ernst sind die nachfolgenden Worte: "
Denke nun daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, so komme ich zu dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust" Offb 2,5. Ich will hier nicht behaupten, es gehe hier um die Verlierbarkeit des Heils, aber sehr deutlich erkennen wir hier, dass es mit Philipper 2,13 alleine nicht getan ist, sondern wir müssen auch den Vers davor beachten: "
Daher, meine Geliebten - wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit -, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern!" Phil 2,12.
José