Lutz, kannst du bitte erneut versuchen zu begründen, warum du davon ausgehst, dass der, welcher in Zungen spricht, sich selbst verstehen muss? Du schreibst:
sonst hätten wir einen nicht nachzuvollziehenden Bruch in der Argumentation
, aber ich denke, dass das Problem eher bei unserer mangelnden Erkenntnis zu suchen ist. Das will ich anschließend auch erneut aufgreifen.
lutz hat geschrieben:Der Zungenredner, der sich selbst erbaut, muss auch selbst verstehen – sonst hätten wir einen nicht nachzuvollziehenden Bruch in der Argumentation. Spricht Paulus von Erbauung der Gemeinde, spricht er vom verständlichen Reden. Nirgends wird das durchbrochen. Es gibt keinen Anlass im Text für ein: „aber selbst erbauen im Sinne von Kapitel 14, geht auch ohne Verständnis“. Im Gegenteil – hier wird Erbauung und Verständnis als notwendige Einheit präsentiert und zwar durchgängig.
Das stimmt nach meiner Überzeugung nicht, denn wie ich bereits erwähnte
Für mich steht deine Argumentation in Widerspruch zu: "Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott" 1. Kor 14,28. Wenn weder der in Zungen redende noch sonst jemand, die Gabe der Auslegung hat, so soll er schweigen. Soll er ganz schweigen? Nein, nur in der Gemeinde soll er schweigen. Zuhause darf er für sich und für Gott reden. So verstehe ich diese Aussage der Schrift.
Peter, wenn du schreibst:
Peter01 hat geschrieben:Jose hat geschrieben:Der Widerspruch liegt für mich darin, dass der in Zungen redende durchaus ermutigt wird, Zuhause für sich und Gott zu reden, wenn sich in der Gemeinde niemand findet, der es auslegen kann.
Könntest du bitte diese Schlussfolgerung (der Redende wird ermutigt zu Hause in Zungen zu beten...) auch biblisch hinterlegen?
Nun, es steht doch geschrieben, und das haben wir bereits betrachtet: "
Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst" 1.Kor 14,4a. Und ich lese auch im ganzen Kapitel nichts von einem Vorwurf oder Aufforderung an diejenigen, die in Zungen reden, es ganz bleiben zu lassen, wenn keine Auslegung da ist. Sehr wohl finden wir aber die Anweisung, in der Gemeinde zu Schweigen, wenn sie die Gabe der Auslegung nicht haben und auch sonst kein Ausleger da ist. Wichtig ist m.E. auch zu beachten, dass Paulus klar ermahnt, um die Gabe der Auslegung zu bitten. Es ist eine Gabe, keine natürliche Fähigkeit die man erlernen kann. Diese Gabe ist aber keine allgemeine Voraussetzung, lesen wir doch: "
Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott" 1.Kor 14,28. Ich sehe auch keinen Grund, warum dieses "rede für sich und für Gott" etwas anderes sein soll, als die Rede, für die in der Gemeinde sich kein Ausleger fand. Und warum soll es nicht zur Erbauung dienen, wenn Gott es schenkt?
Nun aber zur Aussage:
Peter01 hat geschrieben:Es kann durchaus sein, dass der fremdsprachige die allgemeine Sprache nicht verstand. Dann ist es doch verständlich, dass er selbst nicht übersetzen konnte und still sein sollte, bis sich ein Übersetzer gefunden hat.
Die Not in der Gemeinde zu Korinth war nicht, dass Fremde da waren, welche in Zungen sprachen und sich kein Übersetzer fand. Es war der Zustand in der Gemeinde, wie es leider auch in unseren Tagen in manchen Gemeinden ist, in denen viele Gemeindeglieder in Zungen reden, ohne dass es ausgelegt wird. In vielen charismatischen Gemeinden sprechen alle deutsch und wenn die Behauptung stimmen würden, dass sie sich alle selbst verstehen, dann könnten sie es doch auslegen, oder? Nein, die traurige Not, auch heute in vielen charismatischen Gemeinden, ist die gleiche wie damals: "
Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkommt und alle in Sprachen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid?" 1.Kor 14,23. Es war die Ortsgemeinde zu Korinth und nicht zufällig anwesende Fremde, die in Zungen sprach ohne dass eine Auslegung da war.
Das sollten wir unterscheiden.
Ich hoffe, ihr meint nicht, dass ich für die unbiblische charimatische Bewegung eine Lanze brechen möchte. Nichts liegt mir ferner, als Missstände zu unterstützen. Auch die Gabe der Zungenrede möchte ich nicht überbetonen. Was ich nicht will, ist irgendwas ablehnen, was im Wort Gottes als Verheißung steht: "
Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden" Mk 16,16-18. Ich möchte offen sein, für Gottes Verheißungen, denn dadurch will Gott Seine Kraft und Wundermacht in unsere Mitte offenbaren.
Hallo Christine und danke für deinen freundlichen Beitrag. Bitte gestatte mir folgende Aussage von dir herauszugreifen:
Darum teilt der Geist Gottes durch die Sprachenrede den Gläubigen auch keine Geheimnisse mit, oder gibt Weissagungen oder predigt, evangelisiert oder sonst was. Die Bibel widerspricht sich nicht.
Durch die Sprachenrede wird der Bibel nichts hinzugefügt und auch die Wortverkündigung wird nicht zur Nebensache. Gott hat aber viele Möglichkeiten, Seine Kinder zu erbauen, darum lesen wir z.B.: "
Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, mehr aber noch, dass ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, dass er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfange" 1.Kor 14,5. Aus diesem Wort geht für mich hervor, dass Gott durch die Zungenrede + Auslegung der Gemeinde Erbauung schenkt. Aber sicherlich hattest du das auch nicht ausschließen wollen mit der Aussage "… oder sonst was". - Ich wünsche dir noch viel Freude beim Austausch in diesem Forum.
José