Wie entlarvt man Heuchelei?

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Moderator: eddi

lutz
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Beitrag von lutz »

Christine hat geschrieben:
Einige haben aber keine gute Gesinnung, sie sind von Neid und Streitsucht getrieben. Anscheinend geht es hier auch um die Person des Paulus.
Hallo Christine,
mir geht es jetzt erst einmal darum deine Sichtweise zu verstehen (du wirst das vielleicht kennen, wenn man sich nicht versteht, dann redet man aneinander vorbei und verbraucht ziemlich nutzlos viel Energie).

Jetzt also immer noch eine Verständnisfrage zu deinen Gedanken:
Was bedeutet hier bei dir dieses: "Anscheinend geht es hier auch um die Person des Paulus"?

Gruß Lutz

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Christine hat geschrieben:Hey! Ich bin von davon ausgegangen, dass ihr hier super bibelfest seid!

Ich habe mich gefragt Christine wie deine Worte zu verstehen sind?
Ist es Humor, Ironie oder was? Ich bin und werde so lange ich lebe Lernender im Wort Gottes bleiben und dazu brauche ich die Ergänzung, Korrektur und die Stärkung durch Geschwister in Christo.Es hat eine ganze Zeit gebraucht aus den verschiedensten Gründen, bis ich dieses begriffen habe. Nach meinen Erfahrungen in den letzten Gemeinden dachte ich am besten bleibe ich allein und ich habe mir so manch eine Beule durch mein Verhalten selbst beigebracht, bis ich begriffen habe, dass ich immer lernender bleibe. :!: :!: :idea:
:arrow: Mir hat das "Baptistische Glaubensbekenntnis von1689" Artikel26.2-3 weiter geholfen
2. Wo jedoch diese weltweite Gemeinde und Versammlung der Jünger Christi die sichtbare Gemeinschaft derer ist, die von ihrer Sünde erlöst sind(3) — auch wenn sie im Blick auf das innere Wirken des Heiligen Geistes und der Wahrheit der Gnade unsichtbar genannt werden kann — sollten nur solche, die wahrhaftig von ihren Sünden gerechtfertigt und durch errettenden Glauben mit Christus vereinigt sind, in die Gemeinde aufgenommen und in der Gliedschaft behalten werden. Nur aus solchen sollten sich die einzelnen Ortsgemeinden zusammensetzen.(4) Trotzdem kann es durch Fehler in der Lehre oder falsche Beurteilung geschehen, dass Personen, die den Herrn nicht kennen, irrtümlicherweise in die Gemeinde aufgenommen werden,(5) und dass andere irrtümlicherweise nicht aufgenommen oder ausgeschlossen werden.(6) Diese Unregelmäßigkeit rechtfertigt jedoch nicht die Gleichgültigkeit, mit der manche Menschen unbekehrte Glieder in ihren Gemeinden entschuldigen und dulden.(7) Sie rechtfertigt auch nicht den Stolz, in dem manche Menschen Regeln für die Gliedschaft erfinden und geltend machen, die strenger als Gottes Maßstäbe sind.(8) Vielmehr befiehlt Christus seiner Gemeinde in diesem Zeitalter, Unterscheidung und Disziplin mit Sorgfalt, Gebet, Liebe und gutem Gewissen zu praktizieren,(9) um Frieden und Reinheit im Haus Gottes zu bewahren,(10) bis er selbst bei seiner Wiederkunft alles Falsche, Unreine und Böse aus seiner Gemeinde für immer entfernt.(11)
3. Apg 2,47; 5,11-12.14; 11,24-26; 14,23; 20,28; 1Kor 1,2; 6,11.
4. Apg 2,41.47; 9,26-28; 10,47.
5. Apg 8,13.21-23; Hebr 6,4-6; 10,28-29.39; 1Kor 5,11-13; 1Joh 2,19.
6. 3Joh 10.
7. Offb 2,18-20.
8. 3Joh 10; Röm 14,1-2; 15,7-9.
9. 1Kor 5,1-5; 2Kor 2,5-11; 1Tim 1,19; 5,20-21.
10. 1Kor 5,6-7; 1Tim 3,15.
11. Eph 5,27.

3. Die reinsten Gemeinden unter dem Himmel sind Vermischung und Irrtum unterworfen.(12) Manche Versammlungen sind so entartet, dass sie nicht einmal mehr Gemeinden Christi sind, sondern Synagogen des Satans.(13) Aus ihnen ist der Geist Christi gewichen, und die Verkündigung des Evangeliums und die Ausübung von jeglicher Gemeindezucht haben aufgehört. Dennoch hat Christus immer ein Reich in der Welt gehabt, und er wird es auch bis zu ihrem Ende für die haben, die an ihn glauben und seinen Namen bekennen.(14) So erfüllt er seine Verheißung, dass er die Gemeinde bewahrt, schützt und ewig erhält, bis er bei seiner Wiederkunft alle Feinde unter seinen Füßen zertreten wird, sei es die noch vorhandene Sünde, Verfolgung, Verrat, Irrlehre, Abfall, der Antichrist oder Satan, bis hin zu dem letzten Feind, welches der Tod ist.(15)
12. 1Kor 5; Offb 2-3.
13. Offb 2,5 verglichen mit 1,20; Offb 18,2. Ursprünglich (1689) verstand man unter der Hure Babylon die römisch-katholische Kirche. Darüber hinaus gehört aber auch jede andere gefallene Kirche zur Hure Babylon.
14. Ps 72,17; 102,29; Jes 9,6; Mt 16,18; Offb 12,17.
15. 2Thess 2,7-9; 1Kor 15,23-26.


Noch eine Bibelstelle zum Nachdenken: 1.Kor.13.
1.Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts! 4 Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; 5 sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; 6 sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.8 Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. 9 Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; 10 wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. 11 Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmündiger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündigsein gehört. 12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.
Gruß und Segen Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Christine
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Beitrag von Christine »

Lutz hat geschrieben:Was bedeutet hier bei dir dieses: "Anscheinend geht es hier auch um die Person des Paulus"?
Paulus saß im Gefängnis, wie wir wissen.
Wegen seiner Autorität gab es sicher einige Neider, die gerne seine Stellung eingenommen hätten. Davon ist auch ein Christ nicht gefeit.
Nun war also der "Hauptrivale" außer Gefecht gesetzt, sogar als Übeltäter angeklagt. Eine ideale Möglichkeit für einige, sich zu profilieren und über Paulus runter zu machen.

So in etwa stelle ich mir das vor.
Es ist bewundernswert, dass Paulus sich über die Christus-Verkündigung seiner Kritiker trotzdem freuen kann. Ein Vorbild für uns.

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Joschie hat geschrieben:Ich habe mich gefragt Christine wie deine Worte zu verstehen sind?
Ist es Humor, Ironie oder was?
Es ist Offenheit gepaart mit Humor.

Das ist nun mein mein zweites christliches Forum, in dem ich aktiv werde.
Ich habe mir einige Forum angesehen, und einer der Gründe, warum ich mich gerade hier angemeldet habe waren die Themen. Super hoch-theologisch zum Teil. Ich habe weder diese ganzen Glaubensbekenntnisse gelesen, kann sie nicht voneinander unterscheiden, noch weiß ich was die Institutio sind, noch verbinde ich mit dem Verlag Betanien irgend etwas. Vom Arminianismus habe ich auch erst die letzten Jahre was gehört, viel weiß ich nicht darüber, und ich könnte selbst die theologische Ausrichtung meiner Gemeinde nicht mit den passenden Fremdwörtern beschreiben.
Aber all das vermittelt nun mal eine Hochgelehrsamkeit.
Und ich war -nehmt es einfach so hin- wirklich überrascht, dass euch sogar als Gruppe dieser Fehler unterlaufen ist.

Sicher war meine Bemerkung auch provokant, das ist mir bewußt. Damit wollte ich natürlich auch eure Haltung zu euch selbst herausfinden. Habt ihr gelacht, oder euch geärgert? Du hast mir darauf einen Teil eines alten babtistischen Glaubensbekenntnis geschickt, Joschie, mit über 50 Bibelstellen!!
Was soll ich dazu sagen? Sollte ich die alle lesen?! Hast du sie beim Schreiben alle noch mal gelesen? Ich vermute nicht.

Du gibt mir außerdem 1. Kor 13 zum Nachdenken. Das lässt mich vermuten, dass du bei meiner Bemerkung die Liebe vermisst hast.
Ich konnte euch das aber nur schreiben, weil ich angefangen hatte, euch als Brüder zu lieben.
Ob ihr Fehler macht oder nicht, ist mit total wurscht. Aber ob ihr die Wahrheit liebt, das zählt! Die Wahrheit in Liebe festhalten, das ist es.

Gruß Christine

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Christine hat geschrieben:Ihr dürft mir aber gerne erklären, ob mit diesem "Bruder im Herrn" in der Phiipperstelle ein Heuchler gemeint sein kann. Eigentlich habt ihr ziemlich ausführlich dargelegt, dass ein Gläubiger kein Heuchler sein kann nach den Briefen. Ihr würdet euch quasi selbst widerlegen. Ups.
Diejenigen, von denen Paulus in Phil. 1,15f redet sind Heuchler! Ob sie Brüder im Herrn sind -d.h. Kinder Gottes, sagt Paulus nicht. Beachte: Er sagt nicht: "Etliche Brüder..." sondern einfach nur "Etliche". Du beziehst fälschlicher Weise die "Etlichen" auf die vorher genannten Brüder, dies muss aber nicht so sein.

Und denke selbst einmal nach: Jemand der bei der Wahrheitsverkündigung Streitsucht im Vorgergrund hat -er verkündigt Christus nicht aufrichtig (lauter), muss zumindestens zurechtgewiesen werden. Wenn er nach etlichen Zurechtweisungen und Bußaufforderungen bei seiner Heuchelei verbleibt, muss er als Bruder im Herrn in Frage gestellt werden. Denn ein Bruder im Herrn, verkündigt Christus aus guter Gesinnung, aus Liebe usw. Ich behaupte nicht, dass auch ein Kind Gottes mal bei der Verkündigung keine falschen Motive haben kann. Hier wären wir dann wieder bei: "In Sünde fallen" und "In der Sünde verharren"

Gruß

Peter

Gast

Beitrag von Gast »

Peter01 hat geschrieben:Du beziehst fälschlicher Weise die "Etlichen" auf die vorher genannten Brüder, dies muss aber nicht so sein.
Ich erkenne keinen logischen Grund, warum es ab diesem Satz nicht mehr um Brüder gehen sollte. "Es "muss" sicher nicht so sein, nee, muss es nicht. Da aber zunächst von der Mehrzahl der Brüder die Rede ist, bezieht Paulus sich hier auf die wenigen anderen - kein Grund, dass er dabei keine Brüder meint, die die zwar das Evangelium predigen, aber in Paulus einen Rivalen sehen.
Zuletzt geändert von Gast am 16.11.2011 14:24, insgesamt 1-mal geändert.

Christine
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Beitrag von Christine »

Hallo Peter,

kann ich aus deinen Worten schließen, dass auch falsche Brüder, also Ungläubige, Christus verkündigen können?

Für mich ist "Christus verkündigen" sehr viel. Eine Christus-Verkündigung habe ich auch noch nie von einem Ungläubigen gehört.


Hier drei mal eine Verkündigung des Christus! Und zwar von Petrus, von Phippus und von Paulus.
Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
Matthäus 16, 16
Und Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria [a] und verkündigte ihnen Christus.
Apostelgeschichte 8,5
Und sogleich verkündigte er in den Synagogen Christus, daß dieser der Sohn Gottes ist.
Apostelgeschichte 9,20
Hast du ein Beispiel dafür, dass auch Ungläubige den Herrn Jesus Christus verkündigt haben?
Damit wäre die Gemeinde Christi natürlich auch sehr entlastet in ihrer Pflicht, so nebenbei bemerkt.

Gruß Christine

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Christine hat geschrieben:kann ich aus deinen Worten schließen, dass auch falsche Brüder, also Ungläubige, Christus verkündigen können?
Bezugnehmend auf die Interpretation von Phil. 1,15f, wie ich sie oben beschrieben habe, kannst du das.
Christine hat geschrieben:Hier drei mal eine Verkündigung des Christus! Und zwar von Petrus, von Phippus und von Paulus.
Nun, du wirst mir doch zustimmen Christine, wenn ich sage, dass sowohl Petrus, Philippus und Paulus, Christus nicht aus Streitsucht und unaufrichtigen Herzens verkündigten (wie die Menschen in Phil. 1,15f), sondern aus reinem Herzen, mit gutem Gewissen usw.

Christine
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Beitrag von Christine »

Peter hat geschrieben:Bezugnehmend auf die Interpretation von Phil. 1,15f, wie ich sie oben beschrieben habe, kannst du das.
Kannst du das bitte an einem biblischen Beispiel belegen.

Aber ich finde es erfreulich, dass du deinen Gedanken konsequent bis zum bitteren Ende weiter gehst. Das meine ich ganz ernst. Allerdings habe ich einen Thread gelesen, in dem es um die Frage ging, ob auch Arminianer Brüder im Herrn sind, was du verneinst, ebenso wie alle "anderen vom Evangelium abweichenden Strömungen". Darum hast du wohl aus eigener Erfahrung schon viele -in deinen Augen- "falsche" Brüder den Christus Jesus verkündigen hören. "Falsch" in Anführungsstrichen, weil sie sicher nicht für jeden Gläubigen als falschen Bruder gelten werden.
Der Herr allein kennt die Seinen.



Zu deiner Frage nach der Gesinnung von Petrus, Paulus und Philippus.
Von Petrus wissen wir zufällig, dass seine Gesinnung nicht immer rein war. Er wird im Galaterbrief der Heuchelei bezichtigt.
Wir wissen allerdings zuverlässig, dass er ein "Echter" war.

Gruß Christine

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Christine hat geschrieben:Kannst du das bitte an einem biblischen Beispiel belegen.
Entschuldige, ich dachte dir reicht die Philipperstelle, über die wir hier die ganze Zeit sprechen, aus. Nun, vielleicht erübrigt sich die Frage für dich, wenn du außerdem an Bileam denkst. Seine Geschichte ist in 4Mo 22-24 nachzulesen. Dabei sind die folgenden Fragen von Beudeutung: 1. War Bileam ein Kind Gottes? und 2. Was hat Bileam verkündigt?
Christine hat geschrieben:Allerdings habe ich einen Thread gelesen, in dem es um die Frage ging, ob auch Arminianer Brüder im Herrn sind und nach deinen Antworten zu schließen, sind alle außerhalb deiner eigenen Theologie falsch.
Ich hoffe, dass du es in dieser Form nie gelesen hast. Denn ich habe nicht "meine" Theologie betont, sondern die Lehre Christi, das Evangelium. Und so hart es auch klingen mag -es gibt eben nur ein Evangelium (Gal. 1,6-9). Aber bei weiteren Anregungen oder Fragen kannst du dich ja in betreffendem Thema weiter einlesen und bei Bedarf mitdiskutieren.
Christine hat geschrieben:Darum hast du wohl aus eigener Erfahrung schon viele -in deinen Augen- "falsche" Brüder den Christus Jesus verkündigen hören.
Aus eigener Erfahrung habe ich wirklich schon viele falsche Brüder "einen" Christus verkündigen hören -das stimmt. Aber leider haben sie nicht "den" Christus verkündigt (2Kor 11,4). Daher erübrigt sich diese Anregung in der Disskussion betreffend Phil. 1,15f -denn dort wurde der wahre Christus verkündigt.
Christine hat geschrieben:Zu deiner Frage nach der Gesinnung von Petrus, Paulus und Philippus.
Von Petrus wissen wir zufällig, dass seine Gesinnung nicht immer rein war. Er wird im Galaterbrief der Heuchelei bezichtigt.
Wir wissen allerdings zuverlässig, dass er ein "Echter" war.
Da hast du Recht, deshalb schrieb ich ja auch weiter oben folgendes:
Peter01 hat geschrieben:Heuchelei kann auch unter Christen auftreten -siehe deine angeführte Bibelstelle (Petrus und Barnabas). Aber was Joschie damit sagen wollte ist, dass ein Christ, der sich ein Kind Gottes nennt, nicht ein Heuchler in dem Sinne ist, dass er in der Heuchelei verharrt. Er ist nicht ein Sklave dieser Sünde. Ich hoffe du verstehst was ich damit meine (vergleiche dazu 1 Joh. 1,5-2,4). Es besteht ein Unterschied zwischen "sündigen" (was auch die Gläubigen tun) und zwischen anhaltendem "sündigen" (was die Gläubigen nicht tun). Damit sind die Worte Joschies gerechtfertigt. Ein Gläubiger ist kein Heuchler. Ansonsten würde sich die Bibel widersprechen, denn ein Heuchler hat seinen Teil in der ewigen Verdammnis.
Gruß

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Christine hat geschrieben:Allerdings habe ich einen Thread gelesen, in dem es um die Frage ging, ob auch Arminianer Brüder im Herrn sind, was du verneinst, ebenso wie alle "anderen vom Evangelium abweichenden Strömungen".
Danke, dass du diese Aussage richtig gestellt hast. Genau so habe ich es betont.

Gruß

Peter

Christine
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Beitrag von Christine »

Ja richtig, der Bileam, an den hatte ich wirklich hier nicht gedacht.
Ich denke bei dem Begriff "Verkündigung" allerdings an eine Predigt und nicht an reine Weissagung. Hier können wir auch den Kajaphas nehmen, der passt ebenso gut:
Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt nichts, 50und ihr bedenkt nicht, daß es für uns besser ist, daß ein Mensch für das Volk stirbt, als daß das ganze Volk zugrundegeht!
51Dies redete er aber nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte für das Volk sterben, 52und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes in Eins zusammenzubringen.
JOhannes 11
Kajaphas hatte geweissagt, wie auch Bileam. Sie sprachen nicht aus sich selbst. Findest du nicht, dass da ein bedeutsamer Unterschied ist?




Wenn von euer Seite aus außer der Philipperstelle sonst nichts mehr beizutragen ist zur Klärung meiner Frage, bedanke ich mich an dieser Stelle.
In einer gewissen Weise habt ihr mir trotzdem weiter geholfen.

Danke auch für die Zeugnisse hier über die eigenen Begegnungen mit der Heuchelei.

Gruß Christine

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Christine hat geschrieben:Kajaphas hatte geweissagt, wie auch Bileam. Sie sprachen nicht aus sich selbst. Findest du nicht, dass da ein bedeutsamer Unterschied ist?
Auch eine Weissagung ist in einem bestimmten Sinn ein Zeugnis für Jesus Christus.
Vergleiche dazu Offb. 19,10:
Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Und haben Bileam und Kajaphas nicht Jesus gepredigt? Im bestimmten Sinn schon -selbst wenn sie sich dessen nicht wirklich bewusst waren.

Gruß
Peter

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Christine,

das sind so meine Gedanken bisher:

Philipper 1 (Menge):
15 Einige freilich predigen Christus auch aus Neid und Streitsucht, manche aber doch auch in guter Absicht (oder: aus wirklicher Überzeugung): 16 die einen aus Liebe (zu mir), weil sie wissen, daß ich zur Verteidigung der Heilsbotschaft bestellt bin; 17 die anderen, die es aus Rechthaberei (oder: Selbstsucht) tun, verkündigen Christus nicht in lauterer Absicht, (sondern) in der Meinung, daß sie mir dadurch zu meiner Gefangenschaft auch noch Kummer verursachen.
Also da gibt es die, die Christus predigen aus Liebe, weil sie wissen, dass Paulus einen bestimmten Auftrag hatte. Paulus kann diesen Auftrag so nicht mehr erfüllen.

Dann gibt es da die Anderen und hier habe ich Schwierigkeiten. Sicher ist, dass auch die „Christus predigen“. Paulus freut sich schließlich über die Verkündigung (V. 18).
Sie predigen aus „Neid“, „Streitsucht“, „Rechthaberei (Selbstsucht)“.
Ich habe zu wenige Informationen hier, um mir das wirklich plastisch vor Augen zu malen.
Ich habe aber genug Informationen, um Folgendes zu sagen:
Eine Verkündigung des Christus ist keine Verkündigung über den Neid des Christus oder die Streitsucht des Christus oder …
Also nach außen (öffentlich) wird etwas als erstrebenswert hingestellt, innerlich gibt man sich dem Gegenteil hin, ist mir sicher.

So gesehen habe ich keine Schwierigkeiten das Ganze als Heuchelei zu bezeichnen. Handelt es sich hier um Gläubige, dann können sie keine Heuchler im Sinne von Matth. 23 sein. Heuchler im Sinne der Bergpredigt? Keine Ahnung.

Außerdem haben wir noch dies:
Sie verkündigen nicht in lauterer Absicht, sondern wollen ihm regelrecht durch ihre Verkündigung zusätzlichen Kummer verursachen????
Also die, die aus Liebe predigten, wollten den Auftrag des Paulus fortführen.
Was wollten die Anderen? Sie verkündigen den Christus richtig, handeln aber gegenteilig?

Wie dem auch sei:
Diese „Heuchelei“ hier, ist nicht dieselbe wie im Galaterbrief oder in 1. Tim. 4.
Paulus freut sich und diese Freude ist inhaltsbezogen. Es geht um den richtigen Inhalt.
Ähnlich inhaltsbezogen (richtiger Inhalt trotz …) ist die Mahnung in Matth. 23, 2. 3.
2 »Auf den Lehrstuhl Moses haben sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer gesetzt. 3 Alles nun, was sie euch sagen (= zu tun gebieten), das tut und befolgt, aber nach ihren Werken (= ihrem Tun) richtet euch nicht; denn sie sagen es nur, tun es aber nicht.

Fazit: Ich nehme an Paulus informiert hier die Gemeinde über den Fortgang der Mission: „12 Ich will euch aber wissen lassen, liebe Brüder, daß meine Lage hier eher zur Förderung der Heilsverkündigung sich entwickelt (oder: gedient) hat.“
Wichtig ist, dass „Christus verkündigt“ wird. Der Zustand der Verkündiger ist dabei nicht ausschlaggebend.

Lutz

Edit: PS vergessen!

PS: Ob die in Phil. 1, 14 nun echte oder falsche Brüder (beide wären nicht frei von Heuchelei) waren, spielte das für Paulus überhaupt eine Rolle? In der Information geht es doch um eine andere Priorität.
Zuletzt geändert von lutz am 16.11.2011 19:05, insgesamt 1-mal geändert.

lutz
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Beitrag von lutz »

So und jetzt möchte ich noch etwas aktuell zu den neuen Beiträgen sagen:

Können auch Ungläubige „Christus verkündigen“? – ich würde es weiter fassen und fragen: Können Ungläubige biblische Wahrheit reden?

Ja. Die Bibel hat auch Beispiele. Besonders beeindruckend für mich die Beispiele, die der Teufel selbst bzw. die Dämonen liefern.
Bsp.: Markus 5 (Menge):
7 und stieß laut schreiend die Worte aus: »Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: quäle mich nicht!« 8 Jesus war nämlich im Begriff, ihm zu gebieten: »Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Manne!« 9 Da fragte Jesus ihn: »Wie heißt du?« Er antwortete ihm: »Legion (oder: Heerschar) heiße ich, denn wir sind unser viele.«

Selbst die Pharisäer und Schriftgelehrten, die Jesus brandmarkt – verkünden dennoch Wahrheit, die zu befolgen ist.

Dann gäbe es noch die, die „Herr, Herr“ sagen – aber von Christus das Urteil empfangen werden: „nie von mir gekannt!“.

Mal ganz praktisch aus dem Alltag:
Was wäre so unglaublich an folgendem Vorgang?
Der Ungläubige verliest eine Verkündigung des Christus (entweder er zitiert die Bibel oder liest eine Predigt vor) – danach wird ausreichend gespottet, verdreht …
Das Ganze ändert nichts daran, dass er aber Wahrheit verkündigt hat.
Ungläubige können sehr wohl Glaubensbekenntnisse und sonst was auswendig lernen und zitieren – d. h. noch lange nicht, dass sie gläubig sind.
Die Gemeinde wird dadurch nicht entlastet, weil es der Gemeinde nicht darum geht: „einem Soll irgendwie zu entsprechen“ – sondern darum „ihren Herrn auf die Weise zu ehren, die ER selbst bestimmt hat“.

Sei es wie es sei, für Paulus war die Verkündigung des Christus wichtig und ich schließe mich der Ansicht von Peter an:
vor einer Verkündigung eines falschen Christus bzw. einer falschen Botschaft über den Sohn Gottes – davor sollte man sich extrem hüten! Und wie Peter auch anderweitig selber tut: Sich nicht nur passiv davor hüten, sondern auch aktiv dagegen vorgehen. Wie das dann im Einzelnen aussehen kann, sei mal dahingestellt. Nicht umsonst steht der Galaterbrief in der Bibel zur Mahnung, Erinnerung … für alle folgenden Generationen.

Lutz

PS: Die Heuchelei eines Petrus (aus Furcht vor …) ist keinesfalls mit der Heuchelei in Philipper oder in 1. Tim. 4 zu vergleichen. Es ist aber eine sehr nützliche Warnung vor Menschenfurcht bzw. vor der Furcht dem „Mainstream“ nicht zu entsprechen.

Gast

Beitrag von Gast »

Da mag ich noch etwas Senf dazu geben...

Die Ausgangsfrage war ja, wie man Heuchelei entlarvt. Also ich so ganz für mich hätte auf diese Frage einige Tips erwartet - so wie etwa: "Ich gehe da so vor..." oder "Mir ist mal dieses (oder jenes) aufgefallen" - irgendwas in dieser Art. Aber nun sind aus dieser Frage vier Seiten geworden - eine Antwort habe ich auf diesen vier Seiten nicht gefunden. Zwar, wer warum und wann oder auch nicht ... usw., aber eine Antwort war keine dabei. Nicht dass ich darauf gewartet hätte, weil ich etwa Hilfe für einen solchen Fall suche. Nach über vier Jahren als Mod und Admin in einem regen Forum kriegt man allerhand mit. Aber ziemlich theoretisch fand' ich's doch am Ende.

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