Weil auf das Thema "Sind Arminianer unsere Brüder" nicht alle zugreifen können, weil hier vielleicht nicht alle reformatorisch eingestellt sind, möchte ich die Frage nicht in Bezug auf "reformierte", sondern ganz allgemein stellen: Wann gelten Brüder als Brüder? Damit meine ich folgendes: Heute gibt es unter Christen verschiedene Auffassungen vom Evangelium bzw. verschiedene Auffassungen von Gott. Alle begründen sich scheinbar auf das Wort Gottes, doch im Kern merkt man, dass es Unterschiede gibt, die in ihrer Folge gravierend sind. Die Schriftstellen die hier in Betracht genommen werden sollen, sind die folgenden:
Gal 1,6-9: Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, das ihr empfangen habt, der sei verflucht!
2Joh 9-11: Jeder, der abweicht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, der hat Gott nicht; wer in der Lehre des Christus bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht auf ins Haus und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, macht sich seiner bösen Werke teilhaftig.
Hier sei auch am Rande 2Kor 11,4 erwähnt, die andeutet, dass es eben Menschen gibt, die einen anderen Jesus und ein anderes Evangelium verkündigen.
Zitat aus dem folgenden Bereich entnommen: http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... &start=105Jose hat geschrieben:Peter, wenn Gott nicht auch die Herzenshaltung beurteilen würde, sondern nur unser Verständnis über das was der "Inhalt des Glaubens" ist, dann bezweifle ich, dass jemand das Ziel erreichen könnte. Was lesen wir in der Bibel, was sagt sie? "»Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.« Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst" Röm 10,8-9. Das ist keine "liberale Theologie", über dessen Erwähnung ich mich etwas gewundert habe. Siehe dazu auch Wikipedia.Peter01 hat geschrieben:… als ob Gott nicht den Inhalt des Glaubens, sondern nur die Herzenshaltung beurteilt. So eine liberale Theologie soll mir fernbleiben.
Was aber Wesley und Whitefield anbetrifft, Spurgeon schreibt:Ich habe mich schon oft gefragt, wie Spurgeon mit diesem Zwiespalt leben konnte, was seine persönliche Überzeugung und konfessionelle Prägung anbetrifft und der Umgang mit anderen Geschwistern, die manches anders erkannten. Aber das zeugt von seiner Größe, sich nicht über andere zu erheben und nicht übermäßig auf Überzeugungen zu beharren, die jeder für sich selbst verantworten muss, solange wir nicht zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis gelangt sind.Es gibt niemand, der mehr an den Lehren der Gnade festhält als ich. Wenn mich jemand fragte, ob ich mich schäme, ein Calvinist genannt zu werden, dann würde ich antworten: Ich möchte nichts anderes heißen, als Christ. Aber wenn du fragst, ob ich die lehrmäßigen Anschauungen von Johannes Calvin für richtig halte, dann antworte ich, daß ich sie im großen und ganzen für richtig halte. Ich bekenne dies gerne. Aber es liegt mir fern zu denken, daß Zion nur calvinistische Christen enthält, oder daß niemand gerettet würde, der nicht an diese Lehren glaubt. Es sind schon ganz furchtbare Dinge gesagt worden über den angeblichen Charakter und die geistliche Art von John Wesley, den modernen Vertreter des Arminianismus. Ich kann nur sagen, daß ich - auch wenn ich manche der Lehren, die er verkündigt hat, ablehne - für ihn persönlich eine Hochachtung empfinde, die keinem seiner Anhänger nachsteht. Wenn man noch zwei Apostel zu den Zwölfen hinzufügen müßte, dann, glaube ich, könnte man niemand finden, der dafür mehr geeignet wäre als George Whitefield und John Wesley.
Auszug aus: http://www.calvinismus.de/klare-worte.html