Sanftwut hat geschrieben:immer dann wenn in der Schrift konkrete Zahlen mit einer Zeitangabe verbunden werden ist die Regel diese Angaben wörtlich zu nehmen.
So war der erste Tag der Schöpfung wirklich der erste Tag der aus 24 Stunden bestand. Die Zeit von der Ankündigung der Flut bis zur Flut waren echte 120 Jahre (1.Mose 6,3). Noah wurde wirklich 950 Jahre alt.
Die 42 Monate die das Tier in Offenbarung 13 seinen Einfluss ausübt sind echte 42 Monate oder 3 1/2 Jahre. Und genauso sind die 1000 Jahre in Offenbarung echte 1000 Jahre. Es gibt keinen Grund sie symbolisch zu sehen, bzw. kann es von der Schrift her nicht begründet werden.
Sanftwut, du bringst etwas total durcheinander. Wahrscheinlich siehst du das wörtlich, was du wörtlich sehen willst, weil es eben in dein Gedankenschema rein passt. Du hast nur einige Zahlenbeispiele gebracht, die natürlich unter anderen wörtlich zu verstehen sind. Doch auf die von Joschie gerechtfertigte Anmerkung betreffs z.B. den 144 Tausend, gehst du überhaupt nicht ein. Denn deiner Meinung nach, so du konsequent bist, müsstest du diese Zahl auch wörtlich verstehen. Denn du sagst:
"Wenn er aber eine konkrete Zeitangabe macht, dann können wir uns darauf verlassen, dass sie tatsächlich so zu verstehen ist." Das ganze Buch der Offenbarung spricht meistens symbolisch. Daher liegt die Beweislast, dass das 1000-jährige Reich wörtlich zu verstehen ist, bei dir.
Dazu ein Auszug aus einem Artikel von Jack van Deventer und Hans-Werner Deppe:
Jack van Deventer und Hans-Werner Deppe hat geschrieben:Überhaupt stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien Dispensationalisten entscheiden, was in der Offenbarung buchstäblich gemeint ist und was nicht. Wohl kaum werden sie die „Säule“ in Offb 3,12 so auslegen, dass Gläubige die Ewigkeit lang buchstäbliche Pfeiler in einem buchstäblichen Tempels sein werden. Ebenfall an die historische Gemeinde von Philadelphia ist geschrieben, dass der Herr sie "aus" oder "vor" der Versuchung bewahren wird, "die über den ganzen Erdkreis kommt" (3,10). Buchstäblich verstanden, muss man dies auf die tatsächliche Gemeinde von Philadelphia im 1. Jahrhundert beziehen. Dispensationalisten verstehen das aber üblicherweise als eine Botschaft speziell an jene Christen, die nur wenige Jahre vor der Wiederkunft Christi leben.
Und was ist mit dem „Schlüssel“ und der „Kette“, mit dem der Satan in Offb 20,1 gebunden werden? Dispensationalisten beharren auf einer buchstäblichen Auslegung dieser Schriftstelle, da die nur hier vorkommende 1000-jährige Herrschaft für ihr System elementar wichtig ist. Letztlich können sie nur willkürlich oder durch willkürliche „Regeln“ bestimmen, was buchstäblich und was bildhaft zu verstehen ist.
Du unterliegst dem gleichem Irrtum, wie schon andere viele Menschen vor dir, indem sie bildliche bzw. symbolische Dinge wörtlich genommen haben, wie im folgendem Zitat beschrieben ist:
Jack van Deventer und Hans-Werner Deppe hat geschrieben:Das Neue Testament ist voller Beispiele, wo Menschen irrten, weil sie nicht verstanden, dass der Herr Jesus in bildhafter Sprache redete. Als Jesus von einem Tempel sprach und seinen Leib meinte (Joh 2,21), meinten die Juden irrtümlicherweise, er rede vom buchstäblichen Tempel. Das warfen sie ihm sogar als Anklage bei seinem Verhör vor (Mt 26,61). Nikodemus’ buchstäbliche Auslegung ließ ihn verwundern, wie denn eine neue, abermalige Geburt aus dem Leib der Mutter heraus möglich sei (Joh 3,4). Als der Herr eine „Quelle lebendigen Wassers“ erwähnte, „die ins ewige Leben quillt“, missverstand die samaritische Frau dies als wortwörtliche Quelle (Joh 4,10-15). Kurz darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern dass er eine „Speise“ habe. Da die Jünger soeben Nahrung besorgt hatten, wunderten sie sich und verstanden zunächst nicht, dass er dies bildhaft meinte (Joh 4,32-34). Als er sie vor dem „Sauerteig der Pharisäer“ warnte (Mt 16,6ff), erlagen sie demselben Irrtum. Diese Beispiele, die fortgesetzt werden könnten, zeigen bereits, dass eine konsequent literalistische Verstehensweise zu falschen Schlüssen führen kann.
Die 2 Auszüge wurden vom folgenden Artikel entnommen:
http://betanien.de/verlag/material/material.php?id=108
Sanftwut hat geschrieben:Was wäre denn nach deiner meinung die echte Zeitdauer der Königshwerrschaft des Herrn und der Bindung des Teufels, bis er wieder freigelassen wird?
Die Position des Amillenialismus, zu der ich mich hiermit hinzuzähle, wurde schon zur Genüge beschrieben, so dass ich zur Info auf den folgenden Artikel von Pfr. Angus Stewart verweisen möchte, der auf deine Frage eingeht:
http://www.cprf.co.uk/languages/german_revelation20.htm
Gruß
Peter