Bibelfundi hat geschrieben:Ich habe mir die Mühe gemacht, ...
Du bist nicht der Einzigste, der sich mit dieser Frage beschäftigt hat.
Z. Bsp.:
http://home.sdirekt-net.de/jschmitsdorf ... tr_na.html
(Verfälschter Urtext? - Eine Stellungnahme zur neueren Diskussion um den Textus Receptus)
Der seelsorgerische Aspekt darf in solchen Diskussionen nicht vernachlässigt werden. Deswegen werde ich auch speziell dazu verschiedentlich zitieren.
Aus der Einführung:
Nachdem es in den USA schon geraume Zeit eine Auseinandersetzung über die Frage gibt, ob der Urtext des Neuen Testaments durch den sog. Textus Receptus (nachfolgend TR abgekürzt) oder durch moderne wissenschaftliche Ausgaben wie etwa den Nestle-Aland (NA)[1] besser wiedergeben wird, hat dieser Streit seit einigen Jahren auch im deutschsprachigen Raum Fuß gefaßt. Nicht selten behaupten dabei Anhänger des TR, dieser sei mit dem Urtext identisch, die neueren textkritischen Ausgaben hingegen (bzw. die alexandrinischen Bibelhandschriften) seien das Werk von Irrlehrern bzw. Ungläubigen, die wichtige Lehren aus der Bibel entfernt und diese so verfälscht hätten.
Das sind schwere Vorwürfe, die zahlreiche Gläubige verunsichern. Können wir noch darauf vertrauen, daß unsere Bibeln das Wort Gottes zuverlässig wiedergeben? Kein wahrer Christ kann diese Frage auf die leichte Schulter nehmen.[2] Darum soll denjenigen, die der biblischen Sprachen nicht kundig sind, mit folgender Gegenüberstellung eine Handreichung geboten werden.
Aus der Zusammenfassung:
Alle Handschriften des NT wie auch alle Textausgaben stimmen insgesamt in erstaunlich hohem Maß überein. Obwohl der TR eine relativ minderwertige Bearbeitung nur weniger später Handschriften ist, die ihrerseits schon vom Urtext abweichen, muß dennoch betont werden, daß er mit dem NA zu 98 Prozent identisch ist; keine der abweichenden Lesarten stellt auch nur eine einzige neutestamentliche Lehre ernsthaft in Frage. Man kann daher nur dankbar anerkennen, daß Gott sein Wort durch die Jahrhunderte trotz aller menschlicher Fehler bewahrt hat.
Die Behauptung, moderne textkritische Ausgaben des Griechischen NT beruhten auf gnostisch gefärbten Handschriften und verfälschten das Wort Gottes, entbehrt jeder Grundlage und muß als unhaltbar und irreführend zurückgewiesen werden. Die „Gründe“, die dafür ins Feld geführt werden, sind maßlos übertrieben und vernachlässigen sträflich den Zusammenhang der jeweiligen Bibeltexte.
Weder der Textus Receptus noch der Nestle-Aland geben also Anlaß dazu, daß das Evangelium neu definiert werden müßte. Niemand muß meinen, er habe eine „schlechte“ Bibel, weil diese auf dem MT, dem TR oder dem NA beruht.
Im Forum wurde bzgl. Bibelübersetzungen auch diskutiert, verlinkt …
http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=32
(Umfrage: Mehrheitstext oder Nestle Aland, letzter Beitrag am: 4. 6. 2005 im Archiv derzeit auf Seite 10)
Die obige Stellungnahme ist als PDF noch hier:
http://home.sdirekt-net.de/jschmitsdorf ... /tr_na.pdf
Was mich wundert, ist der Anspruch deiner PDF:
Zitat: „Deswegen werde ich jede Stelle hier behandeln und aufzeigen, warum die eine oder andere Stelle angeblich weggelassen wurde.“
Mir sind bei 300 Stellen weniger als 20 Begründungen aufgefallen.
Diese Begründungen bewegen sich in drei Kategorien: „möglicherweise unecht“, „mit Sicherheit nicht ursprünglich“, „nach Westcott-Hort und Codex D als unecht bezeichnet“.
Um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren, muss aber auch hier gesagt werden:
Von deiner Webseite über den TR:
http://www.grundtexte.de/index.php?opti ... oad&id=288
(als Quelle (Webseite): „bibelbrunnen.de“)
Darum wird die Streitfrage um den Textus Receptus auch so erbittert und oft sehr emotional geführt. Man sollte über dieser ganzen Auseinandersetzung jedoch nie vergessen, dass die Unterschiede des Textus Receptus zu anderen griechischen Ausgaben insgesamt gesehen nur gering sind. An etwa 7000 Stellen unterscheidet sich der Textus Receptus von der Textausgabe von Nestle-Aland. Auf den ersten Blick scheint das sehr viel zu sein. Bedenkt man jedoch, dass das griechische Neue Testament etwa 140.000 Wörter hat dann sieht man, dass ungefähr 95% des Textes feststeht. Viele der 5% Unterschiede sind reine Rechtschreibvarianten des Griechischen oder grammatische Eigenheiten, die oft so speziell sind, dass man die feinen Unterschiede in einer deutschen Übersetzung überhaupt nicht ausdrücken könnte. Die Unterschiede des Textus Receptus zu anderen Textausgaben betreffen nur selten eine zentrale biblische Wahrheit und nie eine heilsnotwendige Wahrheit. (S. 6)
Lutz
PS: Nachdem du mehrmals auf deine Webseite hingewiesen hast, kann man dich jetzt mit deinem richtigen Vornamen ansprechen oder muss es immer noch das Pseudonym „bibelfundi“ sein?