Hallo Joschie.
Es ist mit Sicherheit zeitaufwendig und gründlich vorzugehen bei der Betrachtung der verschiedenen Quellen.
Der Aufwand ist nicht das Problem, wenn es Sinn macht. Aber ich würde mich freuen, wenn von vorneherein klargestellt werden würde, dass bei der katholischen Kirche es sich um eine weltliche Kirche handelt, die sich nicht nach dem Wort Gottes richtet. Das würde den Austausch erleichtern. Ein Konzil ist prinzipiell nichts Verkehrtes, wenn es auf der Grundlage des Wortes Gottes und unter der Leitung des Heiligen Geistes geschieht, so wie das sogenannte Apostelkonzil in Apg. 15. Das war damals ein einmaliges Konzil und entscheidend für die Gemeinde.
Zu Konzil habe ich im BROCKHAUS gelesen und es hat mir wieder etwas mehr die Augen geöffnet über die menschliche Verkehrtheit:
Konzil [lateinisch »Zusammenkunft«, »Versammlung«] das, -s/-e und ... li|en, christliche Kirchen: Synode, die Versammlung von kirchlichen Repräsentanten (v.a. von Bischöfen) zur Beratung und Entscheidung (gesamt-)kirchlicher Angelegenheiten. Eine besondere Bedeutung in der Kirchengeschichte haben die ersten sieben ökumenischen Konzile, deren Teilnehmer die noch ungeteilte Gesamtkirche repräsentierten und deren Beschlüsse auch heute von allen großen christlichen Kirchen anerkannt werden. Seit dem Morgenländischen Schisma wurden die Konzile mehr und mehr zu »innerkatholischen Versammlungen«. An den Unionskonzilen von Lyon (1274) und Ferrara-Florenz (1438-43) nahmen zwar auch Vertreter der orthodoxen Kirche teil, die Beschlüsse wurden von dieser in der Folgezeit jedoch nicht anerkannt. Einberufen und geleitet wurden die Konzile im ersten Jahrtausend im Allgemeinen vom Kaiser, später vom Papst. Die Frage, welche Kompetenz und Autorität dem Konzil gegenüber dem Papst zukomme, führte zur Auseinandersetzung um den Konziliarismus.
Nach katholischem Kirchenrecht (1983) hat ausschließlich der Papst das Recht, ein Konzil einzuberufen, zu leiten und aufzulösen sowie die Tagesordnung aufzustellen. Ebenso bedürfen die Beschlüsse eines Konzils seiner Billigung. Teilnahme- und Stimmrecht besitzen die Bischöfe, sonstige Teilnehmer muss der Papst berufen (cc. 338-341 CIC). Von den ökumenischen Konzilen (in der Neuzeit nach katholischem Verständnis bisher das Konzil von Trient sowie das 1. und 2. Vatikanische Konzil), deren Lehräußerungen Unfehlbarkeit zukommt, werden als legislative Organe der Teilkirche die Partikularkonzile unterschieden: das Provinzialkonzil der Bischöfe einer Kirchenprovinz und das Plenarkonzil von Bischöfen mehrerer Kirchenprovinzen (zunehmend durch die Bischofskonferenz ersetzt). Die seit 1965 stattfindenden Bischofssynoden haben nur beratende Funktion.
(c) wissenmedia GmbH, 2010
Zu Dogmen und die Römisch-katholische Kirche:
Das Dogma kommt zustande durch die verbindliche Lehre der Kirche. Diese kann durch das ordentliche, allgemeine Lehramt erfolgen, also durch das einhellige Zeugnis aller Bischöfe, oder durch einen außerordentlichen Akt seitens des Bischofskollegiums, des Papstes (»Ex-cathedra-Entscheidung«) beziehungsweise eines Konzils (Definition eines Dogmas beziehungsweise Dogmatisierung). Die katholische Kirche ist der Überzeugung, dass ihr bei der Verkündung der Dogmen der von Jesus verheißene Heilige Geist beisteht und ein im Wesentlichen irrtumsloses Zeugnis ermöglicht (Unfehlbarkeit). Am Werden eines ausdrücklichen Dogmas sind in der Regel viele Faktoren beteiligt: Mit dem grundlegenden Offenbarungsgeschehen verbinden sich Leben und Lehre der gesamten Kirche; dazu zählen neue (theoretische) Probleme und (praktische) Frage- und Aufgabenstellungen, die öffentliche Liturgie und das persönliche Gebet, die Verkündigung und das wissenschaftliche Bemühen der Theologie und anderer Disziplinen.
(c) wissenmedia GmbH, 2010
Dogmen sind Ergänzungen zur Bibel, somit unbiblisch. Das letzte Dogma, welches 1950 verkündigt wurde, ist „Maria Himmelfahrt“.
Was die Frage betrifft:
Hast Du dir mal die Beiträge auf den dir genannten Link in aller Ruhe durchgelesen?
Die meisten Beiträge sind wohl von mir im Austausch mit Stefan. Deine Frage überrascht mich sehr. Mir ist beim Austausch noch mehr bewusst geworden, wie wichtig es ist, sich ganz nach der Bibel zu richten. Wie schnell wird Gottes Wort sonst mit menschliche Tradition vermischt.