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Jürgen hat geschrieben:Was errettet den Menschen? Das Lesen der Bibel und deren Lehren anerkennen, oder etwas anderes?
Hallo Jürgen,
es tut mir leid, daß ich erst verspätet zum Antworten komme. Deine Frage ist gleichzeitig sehr wichtig und sehr schwierig. Nicht, weil uns Gott darüber etwa im Unklaren gelassen hätte, sondern weil wir versuchen, es mit unserem Verstand irgendwie zu erfassen... denn eigentlich gehört da vieles zusammen, und man weiß manchmal nicht, in welcher Reihenfolge. Ich antworte mal einfach hier im Thread, weil die Frage hier gestellt wurde - auch wenn es eigentlich ein eigenes Thema ist.
Was errettet den Menschen?
Zur Errettung gehören meines Erachtens alle von Dir genannten Punkte, und vielleicht noch mehr:
Römer 10:14: "Wie sollen sie ihn aber anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie aber glauben, wenn sie nichts von ihm gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?"
Also erst einmal das Hören (oder heutzutage Lesen) des Wortes Gottes. Zweitens, dem Wort Gottes zu glauben, daß wir Sünder sind, daß wir Errettung brauchen und daß diese durch Jesus aufgrund der Gnade Gottes jedem zugänglich ist. Dann kommt das Anrufen Gottes, mit dem wir Seine Gnade und Seine Führung im Namen Jesu erbitten. Und jeder, der Gott anruft, wird errettet werden:
Apostelgeschichte 2:21: "Und es soll geschehen, daß jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird."
Römer 10:13: "[...] denn wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden."
Das ist alles, was zur Errettung notwendig ist. (Hinter den Kulissen geschieht aber noch mehr. Denn das Wort Gottes können wir z.B. nicht hören und wirklich verstehen, wenn uns der heilige Geist dabei nicht hilft. Aber das wäre zu lang, auf dies alles einzugehen.)
Folgen der Errettung
Selbstverständlich wird sich aufgrund dieses Kurswechsels (Aufgabe der Selbstgerechtigkeit, Erkenntnis und Abhängigkeit von Gott) zwangläufig eine Reihe weiterer Veränderungen einstellen, die zwar nicht als Voraussetzung zum Heil notwendig sind, aber als Folgen der Errettung sichtbar werden: Entschiedene Härte gegenüber jeglicher Sünde (auch wenn der Kampf gegen das eigene Fleisch damit nicht endet, sondern oft erst richtig beginnt), Hinwendung zum Wort Gottes und Offenheit für Seinen Geist (um Führung und Orientierung zu erhalten), häufige Gemeinschaft mit Gott im Stillen (Gebet) und vieles mehr bestimmt dann das Leben in zunehmendem Maße. Ein langer Veränderungsprozeß findet statt, durch den das persönliche Wesen mehr und mehr dem Willen Gottes und dem Wesen von Jesus entspricht... wenn man diesem Vorgang keine Steine in den Weg schmeißt.
Keine Folge der Errettung sollte man als Voraussetzung der Errettung sehen. Gleichzeitig ist es aber manchmal ein Zeichen, daß jemand eventuell nicht errettet ist, wenn jemand Gott scheinbar um seine Gnade anruft, aber dann die Gnade gar nicht annimmt bzw. völlig unverändert so weiterlebt wie zuvor. Doch hier ist Vorsicht geboten: Manche (auch ich selbst) haben sich bekehrt und erst Jahre später wirklich kapiert, daß Gott nicht nur Vergebung schenkt, sondern auch Veränderung. Gerettet war ich bereits, aber erst diese Erkenntnis gab mir den Anstoß, wirklich offen zu werden für die Veränderung, die Gott in mir wirken wollte. Zuvor hätte man mich in o.g. Weise (aufgrund meines Verhaltens nach außen hin) durchaus für einen Unerretteten halten können. Am Ende kennt nur Gott all diejenigen, die zu ihm gehören.