Calvinismus pro und kontra / soundwords.de
Verfasst: 24.10.2005 16:47
Obwohl ich kein Anliegen habe, den Calvinismus zu verteidigen, möchte ich hier etwas klarstellen, um Pauschalisierungen bzgl. des Calvinismus zu vermeiden. An anderer Stelle von bifo.de wurde darauf hingewiesen, dass unter soundwords.de Calvinismus wie folgt definiert wurde - ein bifo-Teilnehmer hatte daraus eine Definition von Hypercalvinismus abgeleitet:
Vom Calvinismus gibt es verschiedene Varianten, manche beinhalten z.B. Babytaufe und ein irdisches Reichsgotteskonzept. Daher gibt es "den" Calvnismus gar nicht und man sollte hier weder pauschalisieren noch "Calvinist" als Schimpfwort verwenden, wie es z.T. üblich geworden ist. Das zeugt weder von Kompetenz noch von Unterscheidungsvermögen noch von christlicher Gesinnung.
Höchst missverständlich sind 6-9, weil -
mit 6.) wohl die Auffassung gemeint ist, dass bereits die Menschwerdung Christi eine enorme Erniedrigung war und der Herr während seines gesamten Menschseins am Leib das ertrug, was Adam und seinen Nachkommen infolge des Sündenfalls auferlegt worden war
mit 7.) keineswegs eine Gesetzeserfüllung durch Menschen gemeint ist, sondern die (zur Erlösung notwendige!) Gesetzeserfüllung Christi! Hier zeigt sich, wie durch Aus-dem-Zusammenhang-Reißen böse Gerüchte über angebliche Irrlehren in Umlauf gebracht werden! (siehe bibelkreis.ch)
mit 8.) wohl das gemeinst ist, was z.B. in Spr 16,4; Röm 9,22 und 1Petr 2,8 gelehrt wird.
mit 9.) etwas behauptet wird, was tatsächlich nur Hypercalvinisten lehren. Der Calvinismus lehnt lediglich ab, dass die Bekehrung die Wiedergeburt verursacht. Es gehört nämlich beides - auch zeitlich - zusammen (siehe z.B. das Buch "Kraftwort" von Peter Masters, einem Calvinisten, erschienen im keinesfalls calv. Verlag Schwengeler).
"C.K." hat unter http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... ight=#2880 bereits eine hervorragende Unterscheidung zwischcen Calvinismus und Hypercalvinismus gepostet - leider auf Englisch. Ich erlaube mir hier eine Übersetzung:
Quelle:
http://www.monergism.com/thethreshold/a ... inism.html
Die Auflistung von 6-9 hat mich höchst erstaunt - aus zweierlei Gründen: 1. sind sie sehr missverständlich formuliert und 2. definieren sie weder den Calvinismus noch den Hypercalvinmus.Tob hat geschrieben:Vielleicht mag der ein oder andere Leser die 5 Punkte des Calvinismus noch nicht kennen.
TULIP steht für die jeweiligen Anfangsbuchstaben der 5 Punkte (Englisch).
Die folgende Auflistung habe ich www.soundwords.de entnommen:Vielfach wird jemand, der alle 9 calvinistische Standpunkte einnimmt, als 'Hyper-Calvinist' bezeichnet.1) Totale Verdorbenheit des Menschen
2) Bedingungslose Auserwählung
3) Beschränkte Versöhnung
4) Unwiderstehliche Gnade
5) Ausharren der Heiligen
Weitere Punkte des calvinistischen Standpunktes
6) Christus trug die Sünden bereits in seinem Leben
7) Gesetzeserfüllung notwendig zur Rechtfertigung
8) Die Lehre von der doppelten Prädestination
9) Neue Geburt vor der Bekehrung
Vom Calvinismus gibt es verschiedene Varianten, manche beinhalten z.B. Babytaufe und ein irdisches Reichsgotteskonzept. Daher gibt es "den" Calvnismus gar nicht und man sollte hier weder pauschalisieren noch "Calvinist" als Schimpfwort verwenden, wie es z.T. üblich geworden ist. Das zeugt weder von Kompetenz noch von Unterscheidungsvermögen noch von christlicher Gesinnung.
Höchst missverständlich sind 6-9, weil -
mit 6.) wohl die Auffassung gemeint ist, dass bereits die Menschwerdung Christi eine enorme Erniedrigung war und der Herr während seines gesamten Menschseins am Leib das ertrug, was Adam und seinen Nachkommen infolge des Sündenfalls auferlegt worden war
mit 7.) keineswegs eine Gesetzeserfüllung durch Menschen gemeint ist, sondern die (zur Erlösung notwendige!) Gesetzeserfüllung Christi! Hier zeigt sich, wie durch Aus-dem-Zusammenhang-Reißen böse Gerüchte über angebliche Irrlehren in Umlauf gebracht werden! (siehe bibelkreis.ch)
mit 8.) wohl das gemeinst ist, was z.B. in Spr 16,4; Röm 9,22 und 1Petr 2,8 gelehrt wird.
mit 9.) etwas behauptet wird, was tatsächlich nur Hypercalvinisten lehren. Der Calvinismus lehnt lediglich ab, dass die Bekehrung die Wiedergeburt verursacht. Es gehört nämlich beides - auch zeitlich - zusammen (siehe z.B. das Buch "Kraftwort" von Peter Masters, einem Calvinisten, erschienen im keinesfalls calv. Verlag Schwengeler).
"C.K." hat unter http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... ight=#2880 bereits eine hervorragende Unterscheidung zwischcen Calvinismus und Hypercalvinismus gepostet - leider auf Englisch. Ich erlaube mir hier eine Übersetzung:
Die meisten Calvinisten verwerfen die folgenden hypercalvinistischen und destruktiven Lehren:
dass Gott der Urheber der Sünde und des Bösen sei
dass die Menschen keinen eigenen Willen hätten ...
dass die Zahl der Erwählten jemals von Menschen gekannt werden könnte
dass es falsch sei zu evangelisieren
dass vor Bekehrung und Glauben zunächst die Gewissheit der eigenen Erwählung gesucht werden müsse
dass Menschen, die einmal aufrichtigen Glauben bekannt haben, gerettet sind ungeachtet dessen, was sie später tun
dass Gott einige Rassen erwählt und andere verworfen habe
dass die Kinder von Ungläubigen, wenn sie sterben, mit Gewissheit verdammt sind
dass Gott nicht jedermann gebiete, Buße zu tun
dass die Sakramente keine Gnadenmittel seien, sondern Hindernisse für die Errettung allein aus Gnade
dass die wahre Kirche nur unsichtbar sei und das Heil nicht mit der sichtbaren Kirche verbunden sei
dass die Schrift nur von Einzelpersonen und nicht von der Kirche auszulegen sei
dass keiner Regierung gehorcht werden solle, die nicht anerkennt, dass Jesus der Herr ist oder dass das biblische Gesetz die Quelle ihrer Autorität ist
dass die Gnade Gottes nicht zur Besserung aller Menschen wirke
dass rettender Glaube das Gleiche sei wie Glaube an die Lehre der Prädestination
dass nur Calvinisten Christen sind (neo-gnostischer Calvinismus)
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Arminianismus und Hyper-Calvinismus gehören beide zu den historischen Irrtümern, die Charles Spurgeon bekämpft hat, der selbst ein 5-Punkte-Calvinist war. Er hat diese beiden konträren Zwillings-Irrtümer auf beiden Seiten des Spektrums scharfsinnig bekämpft. Einr der Hauptfehler des Hyper-Calvinismus ist die Behauptung, aufgrund der Souveränität Gottes solle man den Verlorenen nicht das Evangelium bringen. Spurgeon hat diesen Unsinn ebenso verworfen, wie es die meisten derer tun, die sich heute Calvinisten nennen (wie z.B. R.C. Sproul, John Piper, John MacArthur, Alistair Begg und viele andere). Wir glauben, dass die Lehre der Erwählung nachdrücklich verkündigt werden sollte, weil die Bibel das tut und weil die Gefühle des Menschen unter die Sünde versklavt sind. Er kann sich nicht selbst retten, sondern braucht die wirksame Tätigkeit des Heiligen Geistes um geöffnete Ohren zu haben, wenn er wir das Evangelium predigen. Der Prediger sät unvoreingenommen den Samen des Evangeliums (den Aufruf zum Glauben), aber der Heilige Geist lässt das Wort sozusagen im Herzen derer keimen, die er zu retten beabsichtigt, d.h. bei denen, die der Vater im ewigen Bund vor aller Zeit dem Sohn gegeben hat (Joh 6:37.39, Eph 1,4). [Der Schrift zufolge liegt dieses Geistes-Kraft im Wort Gottes selbst, HWD] Viele als Helden geachtete Missionare vertraten die fünft Punkte des Calvinismus: William Carrey (er erfuhr Widerstand von eimem Hyper-Calvinisten), Jonathan Edwards & David Brainard (Indianer-Missionar) um nur drei zu nennen.
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Quelle:
http://www.monergism.com/thethreshold/a ... inism.html