Hallo Willy,
bitte nicht so viel Ehre, bei dem Artikel handelt es sich zum größten Teil um eine Übertragung aus dem Englischen und nicht so sehr um meine eigenen Gedanken. Ich habe es nur nicht als Übersetzung gekennzeichnet, weil ich relativ zügig und frei übersetzt habe, ich habe nur einmal ein Wort nachgeschlagen, darum wollte ich den ursprünglichen Verfasser nicht mit eventuellen Fehlern "belasten".
Zu den Kommentaren über John Piper habe ich mich natürlich schon gewundert. War jemals jemand von euch in Minniapolis in Bethlem oder Downtown? Hat jemals jemand von euch John Piper wirklich intensiv studiert und zugehört? Hat jemals jemand von euch vor der Entscheidung gestanden pünktlich zum Gottesdienst zu gehen und dann John Piper live zu erleben, oder doch lieber im Bett zu bleiben und John Piper dann halt nur noch als Videokonserve zu konsumieren?
Ich habe beim Studium über Römer 9 seine 12 Vorträge zu diesem Kapitel mehrfach gehört. (Jeder kann sie unter
www.sermon-online.de selbst anhören). Ich wollte wirklich wissen welche Botschaft er bringt, obwohl ich schon beim Eingangsgebet des ersten Vortrags, bei dem er zum Heiligen Geist betet etwas skeptisch wurde.
Es wundert mich auch, dass niemand den Widerspruch in dem hier eingepflegten Artikel von John Piper erwähnt:
"Man wird gewiss in jedem Fall der Absicht Gottes dienen, wie immer man auch handelt, aber es ist ein Unterschied, ob man der Absicht Gottes dient wie Judas oder wie Johannes."
und
Er hat verheißen, Gebet zu erhören, und seine Erhörung hängt in dem Maße von unserem Gebet ab, wie unser Gebet in Übereinstimmung mit seinem Willen steht.
Sorry, aber das erste Zitat beschreibt eine statische Situation, während das zweite Ziat einen fast dynamischen Prozess beschreibt.
"der Gott dieser Welt hat seinen Sinn verblendet, damit er das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Christi nicht sieht" (2. Korinther 4,4);
Wofür soll das gut sein? Der Teufel führt etwas völlig überflüssiges aus, vorher wird dann noch angeführt, dass diese "Opfer" des Teufels sowieso "tot in Übertretungen und Sünden" und "unter die Sünde versklavt" sind. (Eph. 2,1; Rö. 6,7; Joh. 8,34)
Warum kommt niemand auf die Idee, dass derjenige, der Tod ist in Übertretungen und Sünden, offensichtlich trotzdem noch auf die Gnadenbotschaft Gottes willentlich reagieren kann? Der Teufel ist doch nun wirklich nicht so blöd einen zu blenden, der ohnehin blind ist und nicht sehen kann. Wenn wir so etwas meinen sollten, dann unterschätzen wir den Fürsten dieser Welt ganz gewaltig!
Nein, der Mensch ist nicht bewegungsunfähig. Auch wenn Willy noch hundert Mal Eph. 1,4-7 zitiert, dann ist trotzdem nicht das Ergebnis, dass ich vor Grundlegung der Welt zur Erlösung durch sein Blut auserwählt wurde. Ich bin dazu auserwählt (wie übrigens ohne Ausnahme alle Menschen) heilig und tadellos vor ihm zu sein. Dann hat der allwissende Gott Vorkenntnis davon gehabt das alle Auserwählten Erlösung nötig haben. Er hat als Sohn diese Erlösung bereit gestellt. Gott will das alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Der ewige Wille Gottes und die Auswahl Gottes sind völlig übereinstimmend. Ich muss nicht zwischen dem ewigen Ratschluß und dem wünschenden Willen unterscheiden und Gott damit ein gewisses Maß an Schizophrenie unterstellen. Das muss man nur, wenn man behauptet das es eine Auswahl zur Errettung gäbe, dann stünde nämlich Eph. 1,4-7 in einem unauflöslichen Widerspruch zu 1. Tim. 2,4. Für diesen Widerspruch braucht es dann schon einen Gott mit zwei Willen.
Selbst wenn man den hat, dann muss man sich doch die Frage stellen, warum denn Paulus alles erduldet um der Auserwählten willen, damit sie die Seligkeit verbunden mit der ewigen Herrlichkeit erlangen? Also Auswahl führt nicht zwangsweise zur Errettung!
Was soll dann noch eine Predigt an das Gewissen statt an den Willen? Gewissen ist in den meisten modernen Sprachen, so z.B. im Deutschen ein Kunstwort, dass erst im Zuge der Bibelübersetzungen entstanden ist. Der Ausdruck Gewissen kommt im gesamten alten Testament nicht vor. Nur die alten Griechen, die kannten Gewissen. Jetzt kann Paulus z.B. in Römer 2 einfach ein den Griechen bekanntes Wort benutzen. Dieses Wort bedeutet "Mitwissen mit Gott". Jeder, der einmal eine romanische Sprache gelernt hat kann entdecken das im Englischen conscience sich aus dem romanischen CON=MIT und Science=Wissen/Wissenschaft zusammensetzt, also ebenfalls den Gedanken des Mitwissens mit jemand ausdrück. Also die alten, völlig verdorbenen und toten Griechen wussten dass sie ein gewisses Mitwissen mit Gott hatten, darum zeugt auch das Gewissen mit (Rö. 2,15)
Wozu soll den Wissen führen? Zu einer Willensentscheidung! Zu sonst gar nichts! Im biblischen Sinn gibt es überhaupt keinen Unterschied zwischen einer Predigt an den Willen oder an das Gewissen. In jedem Fall wird der Mensch in das Licht Gottes gestellt. Er erfährt den Willen Gottes. Dann soll der Mensch dem Willen Gottes entsprechend handeln.