ad 1.) Ich wollte Dich darauf aufmerksam machen, dass eine
persönliche Meinung oder Erkenntnis oder... nicht zur Formulierung berechtigt "
man findet nicht...", sondern höchstens "
ich finde nicht...", oder? Der Schluss von Dir auf ein unbestimmtes alle ist weder zwingend noch hier gegeben.
Mir geht es nicht um Rechtschreibung, obwohl ein Mangel hierin sinnentkräftend oder sinnentstellend sein kann.
ad 2.) Damit sind mit "uns" in Eph 1:4 wohl nicht "alle Menschen" gemeint, sondern eine Teilmenge aller Menschen!
Andere "Teilmengen"-Stellen, die die AUSwahl Gottes belegen und die nicht erwählte Menge ausdrücklich im Kontrast nennen:
"...sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Starke zu Schanden mache; 28 und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, und das, was nicht ist, auf daß er das, was ist, zunichte mache..." (1Kor 1:27f)
ad 3.)
Denn ohne dieses Denken wird aus keinem Bibelvers eine Irrlehre oder Sekte.
Man kann auch irren, wenn man nicht "dieses Denken" verfolgt, sondern anderes (falsches), oder? Es gibt zwar nur eine Wahrheit, aber viele Irrtümer. Die von Dir angedeuteten Irrtümer sind sicher nicht die einzigen, der Teufel liefert (um mit C. S. Lewis zu reden) die Irrtümer immer in Paaren. Schauen wir also immer auch mal bei der "Gegenseite"...!
ad 4.)
"Alle" in der Heiligen Schrift ist immer "alle". Was das jeweils konkret bedeutet, muss aber bitte schön im engeren und weiteren Kontext der Stelle ausgelegt werden. Manchmal meint es "von aller Art" oder "alle einer bestimmten Menge" o.a. Das ist im Deutschen auch so. Auslegung ist mehr, als "ich verstehe dieses Wort eben so"...!
ad Eph 2:8)
Eph 2:8 bezieht sich auf den Einschub in 2:5: "durch Gnade seid ihr errettet". Die Stelle hat grammatisch eine Schwierigkeit, über die viele schon geschrieben haben: Das „das“ steht im Neutrum, während der Glaube und die Gnade im Satz davor feminin sind. Ich verstehe die Stelle auch so, dass mit der Gabe Gottes die
gesamte Errettung gemeint ist, mithin auch alle zur Errettung notwendigen oder darin inbegriffenen Gaben, wie zB Buße und Glauben.
Dass der
Glaube eine Gabe Gottes ist, steht m.E. klar in Philipper 1:29, 2Pet 1:1, vgl. Apg 3:16; dass die
Buße eine Gabe Gottes ist, kann zB in 2Tim 2:24-26; Apg 11:18; Apg 5:31 sehen.
Es ist Gott, der in uns "ein gutes Werk angefangen hat", und dieses bis auf den Tag Christi Jesu vollenden wird (Philipper 1:6). Das ganze Heilswerk ist Idee und Plan unseres großen Heiland-Gottes, Er hat es initiiert, Er führt es durch, Er vollendet es. Wer umkehrt und glaubt, wird "in Christus" versetzt, und dieses "kommt aus IHM" mit dem erklärten Ziel, dass der Ruhm alleine "des Herrn" sei (1Kor 1:29-31).
ad B.P.)
Nach allem was ich von ihm gelesen habe ist er so ein ,5 Punkte TULIPer und damit weder "Fisch noch Fleisch".
Meine Frage an Dich: Hat B.P. diese Aussage "Ich bin ein 5 Punkte TULIPer" selbst über sich so getroffen? Wenn B.P. "weder Fisch noch Fleisch" ist, was ist er dann? Ich würde so nicht reden über einen bewährten Bibellehrer!
Und überhaupt: Lasst uns unseren Heiland-Gott verehren für Seinen Plan, Seine Liebe, Sein Opfer, Seine Weisheit, Seine Heiligkeit, Seine Geduld, Seine Barmherzigkeit und sein wunderbares Wesen! Die Beschäftigung mit Seinem Heilswirken muss zu Anbetung führen, sonst ist es ein übles Geschäft.
Soli Deo Gloria.