Röm. 11, Apg. 3, 20 + 21 und 15, 13 - 17
Verfasst: 13.02.2007 14:45
Hallo zusammen,
gibt es hier jemanden, der mir folgende Verse aus Röm. Kap. 11 erklären kann:
15. Denn wenn ihre [gemeint ist das Volk Israel] Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten?
23. Und auch jede, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen.
24. Denn wenn du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, ausgehauen und wider die Natur in den guten Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen Zweige in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden.
25. Denn ich will euch, Brüder, über dieses Geheimnis nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr euch selbst nicht für klug achtet: Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist
26. und so ganz Israel gerettet wird, wie geschrieben steht: Es wird kommen aus Zion der Erlöser, und er wird die Gottlosigkeit von Jakob abwenden.
Sodann aus Apg. 3:
20. und er den sende, der euch zuvor gepredigt worden ist, Jesus Christus,
21 welchen der Himmel aufnehmen muß bis auf die Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, was Gott geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von Anfang der Welt an.
Sodann aus Apg. 15:
13. Danach, als sie schwiegen, antwortet Jakobus und sprach: Ihr Männer und Brüder, höret mir zu!
14. Simon hat erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden besucht hat, um sich aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu nehmen.
15. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16 Danach werde ich wiederkommen und werde wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Trümmer werde ich wieder bauen und werde sie aufrichten,
17. damit die übrigen der Menschen nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der Herr, der das alles tut.
Hintergrund für meine Anfrage:
Ich fühle mich eigentlich dem Orthodoxen Luthertum zugehörig. Die Gemeinde der ich mich von der Lehre her verbunden weis und die dieses orthodoxe Luthertum in sehr reiner Form in Lehre und Leben vertritt, hat die „Thesen zur kurzen Darlegung der Lehrstellung der Missourisynode" (Evangelisch-Lutherische Synode von Missouri, Ohio u.a. Staaten; heute: The Lutheran Church, Missouri Synode; hompage: http://www.lcms.org/ ) Chicago, 2. Dezember 1932, als ihr Gemeindebekenntnis verbindlich angenommen.
„Diese Thesen fassen klar die Lehren der Heiligen Schrift zusammen und stehen in völligem Einklang mit dem Bekenntnis der evangelisch-lutherischen Kirche. Darum stellt diese historische Schrift auch die aktuelle Stellung unserer Immanuel-Gemeinde in der Lehre des Wortes Gottes dar.“
Darin enthalten ist folgender Artikel 16 (in eng.: http://www.lcms.org/pages/internal.asp?NavID=578):
„… Wir bekennen vielmehr auf Grund der klaren Schrift: daß das Reich Christi auf Erden ein Reich unter dem Kreuze bleiben wird bis ans Ende der Welt, Apost. 14,22; Joh. 16, 33; 18, 36; Luk. 9, 23; 14, 27; 17, 20 ff.; 2 Tim. 4, 18; Hebr. 12, 28; Luk. 18, 8; daß der Herr nur noch einmal sichtbar auf Erden erscheinen wird, nämlich um zu richten die Lebendigen und die Toten, Matth. 24, 29. 30; 25, 31; 2 Tim. 4, 1; 2 Thess. 2, 8; Hebr. 9, 26 28; daß es nur eine Auferstehung der Toten gibt, Joh. 5, 28; 6, 39. 40; daß die Zeit des Jüngsten Tages verborgen ist und bleibt, Matth. 24, 42; 25, 13; Mark. 13, 32. 27; Apost. 1, 7, was nicht der Fall wäre, wenn der Jüngste Tag tausend Jahre nach Beginn eines Tausendjährigen Reiches kommen sollte; daß es keine allgemeine oder Gesamtbekehrung des jüdischen Volkes geben wird, Röm. 11, 7; 2Kor. 3, 14; Röm. 11, 25; 1Thess. 2, 16. …“
Hier wird also bekannt,
- daß Christus zwar einmal wiederkommen wird, aber nicht um ein Reich auf Erden aufzurichten, sondern am Ende der Welt.
- daß es keine Auferstehung der Heiligen gibt, die besonders ist von der allgemeinen in Offb. 20, 11ff. beschriebenen allgemeinen Auferstehung.
- daß das Israel dem Fleische nach bis ans Ende der Erde in dem heutigen, gefallenen Zustand bleibt und an seine Stelle das „geistliche Israel“ die Kirche getreten ist und daß es deshalb auch nicht mehr zu einer Bekehrung des nationalen Israel als Gesamtvolk kommen wird.
Ich hatte mich lange Zeit mit diesen Fragen nicht beschäftigt. Die orthodoxe lutherische Lehre ist in meinen Augen mit das Beste was ein Christ an Lehre finden kann. Dies gilt insbesondere von den Zentrallehren, von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade, daß der Sünder allein aus Glauben, ohne Werke gerettet wird, von der Lehre vom Gesetz und Evangelium, von der Lehre von den Gnadenmitteln. Daß es eine Gnade universalis gibt, keine doppelte Prädestination, aber auch keine Mitwirkungsmöglichkeit an der eigenen Errettung (Synergismus), usw. Alles ist also sehr gut. Nichts Besseres habe ich bisher gefunden.
Aber mit diesem Artikel (Art. 16) komme ich nicht klar. Ich dachte daß die von mir oben aufgeführten Schriftstellen weiterhelfen würden. Das war aber nicht der Fall. Jetzt wende ich mich mit der Bitte um Hilfe hier an das Forum, in der Hoffnung daß hier jemand ist, der mir entweder zeigen kann wo mein Fehler liegt, oder wo der Fehler der Missouri Synode liegt. Denn nach der ganz einfältigen grammatikalisch-historischen Auslegungsmethode, sprechen die oben zitierten Stellen doch sehr deutlich davon, daß nach der Zeit der Kirche, wie wir sie jetzt haben, eine andere Zeit kommen wird, in welcher das nationale Israel, welches jetzt zum größten Teil in der Verstockung und Verfluchung lebt, wieder hergestellt werden wird, und daß dann auch alle alttestamentlichen Verheißungen, die im geistlichen Sinn ja schon heute für uns die Kirche gelten, sich dann einmal auch wortwörtlich noch erfüllen werden. Daß also Christus einmal sein Reich auch hier auf Erden aufrichten wird (vgl. Luk. 17, 20 - 37 und Luk. 21, 5ff, insbes. Vers 31, sowie Apg. 1, 6 + 7).
In der Hoffnung hier etwas mehr Klarheit zu bekommen, warte ich auf hilfreiche Antworten.
Herzliche Grüße,
Daniel
gibt es hier jemanden, der mir folgende Verse aus Röm. Kap. 11 erklären kann:
15. Denn wenn ihre [gemeint ist das Volk Israel] Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten?
23. Und auch jede, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen.
24. Denn wenn du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, ausgehauen und wider die Natur in den guten Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen Zweige in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden.
25. Denn ich will euch, Brüder, über dieses Geheimnis nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr euch selbst nicht für klug achtet: Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist
26. und so ganz Israel gerettet wird, wie geschrieben steht: Es wird kommen aus Zion der Erlöser, und er wird die Gottlosigkeit von Jakob abwenden.
Sodann aus Apg. 3:
20. und er den sende, der euch zuvor gepredigt worden ist, Jesus Christus,
21 welchen der Himmel aufnehmen muß bis auf die Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, was Gott geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von Anfang der Welt an.
Sodann aus Apg. 15:
13. Danach, als sie schwiegen, antwortet Jakobus und sprach: Ihr Männer und Brüder, höret mir zu!
14. Simon hat erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden besucht hat, um sich aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu nehmen.
15. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16 Danach werde ich wiederkommen und werde wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Trümmer werde ich wieder bauen und werde sie aufrichten,
17. damit die übrigen der Menschen nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der Herr, der das alles tut.
Hintergrund für meine Anfrage:
Ich fühle mich eigentlich dem Orthodoxen Luthertum zugehörig. Die Gemeinde der ich mich von der Lehre her verbunden weis und die dieses orthodoxe Luthertum in sehr reiner Form in Lehre und Leben vertritt, hat die „Thesen zur kurzen Darlegung der Lehrstellung der Missourisynode" (Evangelisch-Lutherische Synode von Missouri, Ohio u.a. Staaten; heute: The Lutheran Church, Missouri Synode; hompage: http://www.lcms.org/ ) Chicago, 2. Dezember 1932, als ihr Gemeindebekenntnis verbindlich angenommen.
„Diese Thesen fassen klar die Lehren der Heiligen Schrift zusammen und stehen in völligem Einklang mit dem Bekenntnis der evangelisch-lutherischen Kirche. Darum stellt diese historische Schrift auch die aktuelle Stellung unserer Immanuel-Gemeinde in der Lehre des Wortes Gottes dar.“
Darin enthalten ist folgender Artikel 16 (in eng.: http://www.lcms.org/pages/internal.asp?NavID=578):
„… Wir bekennen vielmehr auf Grund der klaren Schrift: daß das Reich Christi auf Erden ein Reich unter dem Kreuze bleiben wird bis ans Ende der Welt, Apost. 14,22; Joh. 16, 33; 18, 36; Luk. 9, 23; 14, 27; 17, 20 ff.; 2 Tim. 4, 18; Hebr. 12, 28; Luk. 18, 8; daß der Herr nur noch einmal sichtbar auf Erden erscheinen wird, nämlich um zu richten die Lebendigen und die Toten, Matth. 24, 29. 30; 25, 31; 2 Tim. 4, 1; 2 Thess. 2, 8; Hebr. 9, 26 28; daß es nur eine Auferstehung der Toten gibt, Joh. 5, 28; 6, 39. 40; daß die Zeit des Jüngsten Tages verborgen ist und bleibt, Matth. 24, 42; 25, 13; Mark. 13, 32. 27; Apost. 1, 7, was nicht der Fall wäre, wenn der Jüngste Tag tausend Jahre nach Beginn eines Tausendjährigen Reiches kommen sollte; daß es keine allgemeine oder Gesamtbekehrung des jüdischen Volkes geben wird, Röm. 11, 7; 2Kor. 3, 14; Röm. 11, 25; 1Thess. 2, 16. …“
Hier wird also bekannt,
- daß Christus zwar einmal wiederkommen wird, aber nicht um ein Reich auf Erden aufzurichten, sondern am Ende der Welt.
- daß es keine Auferstehung der Heiligen gibt, die besonders ist von der allgemeinen in Offb. 20, 11ff. beschriebenen allgemeinen Auferstehung.
- daß das Israel dem Fleische nach bis ans Ende der Erde in dem heutigen, gefallenen Zustand bleibt und an seine Stelle das „geistliche Israel“ die Kirche getreten ist und daß es deshalb auch nicht mehr zu einer Bekehrung des nationalen Israel als Gesamtvolk kommen wird.
Ich hatte mich lange Zeit mit diesen Fragen nicht beschäftigt. Die orthodoxe lutherische Lehre ist in meinen Augen mit das Beste was ein Christ an Lehre finden kann. Dies gilt insbesondere von den Zentrallehren, von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade, daß der Sünder allein aus Glauben, ohne Werke gerettet wird, von der Lehre vom Gesetz und Evangelium, von der Lehre von den Gnadenmitteln. Daß es eine Gnade universalis gibt, keine doppelte Prädestination, aber auch keine Mitwirkungsmöglichkeit an der eigenen Errettung (Synergismus), usw. Alles ist also sehr gut. Nichts Besseres habe ich bisher gefunden.
Aber mit diesem Artikel (Art. 16) komme ich nicht klar. Ich dachte daß die von mir oben aufgeführten Schriftstellen weiterhelfen würden. Das war aber nicht der Fall. Jetzt wende ich mich mit der Bitte um Hilfe hier an das Forum, in der Hoffnung daß hier jemand ist, der mir entweder zeigen kann wo mein Fehler liegt, oder wo der Fehler der Missouri Synode liegt. Denn nach der ganz einfältigen grammatikalisch-historischen Auslegungsmethode, sprechen die oben zitierten Stellen doch sehr deutlich davon, daß nach der Zeit der Kirche, wie wir sie jetzt haben, eine andere Zeit kommen wird, in welcher das nationale Israel, welches jetzt zum größten Teil in der Verstockung und Verfluchung lebt, wieder hergestellt werden wird, und daß dann auch alle alttestamentlichen Verheißungen, die im geistlichen Sinn ja schon heute für uns die Kirche gelten, sich dann einmal auch wortwörtlich noch erfüllen werden. Daß also Christus einmal sein Reich auch hier auf Erden aufrichten wird (vgl. Luk. 17, 20 - 37 und Luk. 21, 5ff, insbes. Vers 31, sowie Apg. 1, 6 + 7).
In der Hoffnung hier etwas mehr Klarheit zu bekommen, warte ich auf hilfreiche Antworten.
Herzliche Grüße,
Daniel