Hallo Georg,
ich übernehme mal für tschilli.
in Johannes 3 steht:
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
6 Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.
7 Laß dich's nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden!
8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Jesus sagt hier klar und deutlich, dass der heilige Geist die Wiedergeburt in dem Gläubigen bewirkt
Er sagt sogar, dass wir in keinster Weise, da lwir noch im Fleisch sind die Wiedergeburt vorbereiten oder bewirken können, denn Fleisch bleibt Fleisch und Paulus sagt in Römer 8, 5-8, was aus dem Fleisch kommt:
Denn die nach dem Fleische leben, sinnen auf das, was des Fleisches ist, die aber nach dem Geiste leben, auf das, was des Geistes ist.
6 Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Friede,
7 darum, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft wider Gott ist; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, sie kann es auch nicht.
8 Die aber im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen.
Aus dem Fleisch kommt kein Glaube, es ist ja noch dazu totes Fleisch - Eph 2, 1-3; Hes 37, 1-14. Das wird auch deutlich indem Jesus sagt, dass das Wirken des Geistes nicht vorher zu erwarten oder zu schaffen ist, sondern der Geist wirkt wann und wo er will. Weswegen auch die so übliche evangelistische Praxis des Altarrufes nicht biblisch zulässig ist, denn wir können das Wirken des Geistes nicht mit unserer Entscheidung erzwingen.
An dieser Stelle: ich empfehle dir mal dieses dünne Buch zu lesen. Es schenkt Klarheit in welchen Punkten heutige Evangelisations-, Lehr- und Glaubenspraxis vom Wort als auch vom Evangelisieren, Lehren und Glauben der "großen" Prediger und Vorkämpfer und Christen früher Zeiten abweicht:
http://www.cbuch.de/product_info.php/in ... ckung.html
Dazu die schreibt Genfer Studienbibel:
"Die Erneuerung ist eine Handlung die Gott alleine ausführt, wobei er das menschliche Herz erneuert, es zum Leben bringt, wenn es tot war. Bei der Erneuerung wirkt Gott am Ursprung und an der tiefsten Stelle des Menschen. Das bedeutet, daß es keine Vorbereitung und keine vorangehende Neigung in einem Sünder gibt, die das neue Leben von Gott wünscht oder dazu beiträgt."
Siehe dazu auch nochmal 1. Kor 2, 12-16.
Du schriebst:
Die Bibel unterscheidet zwischen Wiedergeburt und Geistestaufe.
Beispielsweise sagt der Hl. Geist in Joh. 14,17, dass nur Gläubige (d.h. bereits Wiedergeborene) den Hl. Geist empfangen können
Das entspricht überhaupt nicht dem Sinn des Verses wie wir gerade eben gesehen haben bewirkt der Geist selbst die Wiedergeburt. Wenn er nur auf Gläubige kommen würde, gäbe es keine! Dazu nochmal Römer 8, dort steht:
Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt; wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Hier wird nochmal deutlich, dass wer Christi Geist nicht hat, nicht sein ist. Das heißt, das der Geist am Anfang unseres Glaubens stehen muss und die Wiedergeburt - die der Beginn des Glaubens ist - vom Geist Gottes in den Menschen bewirkt wird. Weiterhin schreibt Paulus:
Denn alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder.
15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater!
16 Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.
17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi; wenn anders wir mit ihm leiden, auf daß wir auch mit ihm verherrlicht werden.
Hier wird noch einmal deutlich, dass 1. nur der Christ sein kann der den Geist innehat (V. 14); dass 2. nur der Gott wirklich als seinen Herrn bekennen kann und sich zum Vater wenden kann, letztendlich Glauben kann, der den Geist hat (V. 15); dass 3. der Gewissheit des Glaubens haben kann [die auch viele nicht extern Geistgetaufte haben], der vom Geist erfüllt ist (V. 16); dass 4. wir alle Segnungen Gottes nur durch den Geist empfangen, der uns zu Kindern macht [er steht am Anfang des Glaubens V. 15] und da diese Segnungen auch allen nicht extern Geistgetauften Christen gelten, ist es klar deutlich,
dass die Schrift keinen Unterschied zwischen Geistestaufe und Wiedergeburt macht!
Kurz zu Johannes 14, 17:
Johannes macht deutlich, indem er den hl. Geist, den "Geist der Wahrheit nennt", dass er der ist, der die Menschen zum Evangelium leitet und ihnen die Augen/das Verständnis für die Wahrheit öffnet. Weiterhin macht er hier aber eine Unterscheidung zwischen dem Volk Gottes und den Nichtgläubigen. Der heilige Geist kommt nur zu den Gläubigen als der Beistand, denn die anderen erkennen ihn nicht, weil die geistlich blind sind (1. Kor 2, 14). Es gibt also Kraftwirkungen, die der hl. Geist nur an den Gläubigen wirkt [die Nichtgläubigen brauchen ja auch keinen Tröster für ihren nicht vorhandenen Glauben]. Außerdem sagt Johannes, das der hl. Geist im Gläubigen wohnt. Wer kann aber behaupten, dass er erst bei einer externen Geistestaufe einziehe? Das ist sowohl der Lehre, als auch der Erfahrung nach unzulässig, wie wir oben bewiesen haben.
Zu Lk 11, 13: Nur weil Christen um den Geist bitten sollen, heißt es ja nicht, das er nicht schon in ihnen am Werk ist und das man ein extra Erlebnis bräuchte um ihn zu bekommen. Im Kontext geht es ja auch nicht um Wiedergeburt etc..
Du schriebst:
Die Wiedergeburt ist ein Werk des Geistes, aber nicht das Maß der Erfüllung, was Gott seinen Kindern geben will. Dazu ist die Geistestaufe bestimmt.
Wo steht das in der Schrift??
Die von mir ober schon einmal zitierte Stelle aus 1. Kor 12, 13:
"Denn wir sind auch durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle zu einem Geist getränkt."
zeigt auch noch einmal deutlich, dass die Taufe durch den Geist uns zu Gläubigen macht und in Gläubigen wohnt der Geist - hier ist die Wiedergeburt gemeint. Denn die Auswirkungen dieser Geistestaufe, wie Paulus sie nennt, sind die selben, die wir oben beim Thema Wiedergeburt angetroffen haben. Eine Abstufung des Geistes zu machen ist biblisch nicht haltbar. Die Behauptung, der hl. Geist bräuchte noch ein Menschenwerk (Handauflegung) um in den Gläubigen "voll aktiv" zu werden ist unbiblisch.
Außerdem hat tschilli Recht, wenn er sagt, dass es Ereignisse im Laufe der Geschichte der Christenheit [vor allem der ersten Christenheit] gab, die sich nicht wiederholen. Es gab nur ein Pfingsten und genauso sind die ersten Kommen des Geistes auf Heiden wie sie in Apg 8, 14ff; 19, 1-2; 10, 24ff stehen in gewisser Weise besondere Geschehnisse, denn sie symbolisieren , dass Wirken des Geistes unter anderen Menschengruppen ( Juden, Samariter, Griechen, andere Heiden). Wir werden in der Schrift auch niemals! dazu aufgefordert, diese Besonderen Geistestaufen wie sie die Jünger oder andere erlebt haben nachzuahmen. Kein einziges mal!
Ich selbst habe auch solch eine Geistestaufe erlebt. Habe aber danach keine der äußerlich phantastischen Gaben wie Zungenrede etc. empfangen. Ich bin jetzt noch derselbe wie vorher, es hat sich nichts verändert, obwohl ich damals offen für solcherlei Wirkungen war. Ich hatte den Geist vorher und habe ihn jetzt und er wirkt in mir, wie in allen Gläubigen, mit seiner ganzen Kraft seine guten Früchte (siehe Eph 4 und 5). Anderes zu behaupten hieße sowohl dem Zeugnis der Schrift, als auch dem der Kirchengeschichte [die größten Erweckungen fanden statt, als diese charismatischen Gedanken wie Geistestaufe etc. abgelehnt und nicht praktiziert wurden - siehe das empfohlene Buch] zu widersprechen.
Wir wollen Gott zusammen bitten, dass er uns in der Erkenntnis seiner Wahrheit wachsen lässt, denn alle haben wir Wachstum nötig.
Raphael