Seite 1 von 1

Der heilige Geist, eine Person - wichtig?

Verfasst: 24.06.2008 17:26
von maxb
Hallo,
ich war in einer Diskussion, in der es darum ging, ob der Heilig Geist tatsächlich eine Person wäre, oder doch nur eine Kraft oder ein Medium. Ich bin überzeugt, dass er eine Person ist, frage mich aber wie wichtig diese Erkenntnis für das Leben wirklich ist. Der einzige Unterschied, der mir einfällt ist, dass man, wenn man den Geist als Person sieht, zu ihm beten kann...wobei die meisten Menschen so oder so eher zu Jesus oder dem Vater beten.

Verfasst: 24.06.2008 20:59
von Gast
Der Heilige Geist ist der Dreieine Gott selbst.

Warum kann Paulus in Gal 2:20 schreiben "Christus lebt in mir"? Spricht Paulus hier nicht von einer Person, die Christus heisst? In welcher Form lebt denn die Person Christi in Paulus? Ist das ein mystischer Jesus Christus, den die Schrift uns nirgendswo offenbart? Ist es etwas neben dem Heiligen Geist? Oder lebt Christus leiblich in Paulus?
In Kol 1:27 sagt Paulus, "Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit" . Schon wieder Christus, jetzt aber drin in den Gläubigen. Wie ist es möglich, dass ein einziger Christus in vielen Menschen gleichzeitig wohnt?
(Joh 14:18 [Elberfelder])
Ich werde euch nicht als Waisen lassen, ich komme zu euch.
(Joh 14:28 [Elberfelder])
Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch.
(Joh 16:7 [Elberfelder])
Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, daß ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.

(Joh 14:26 [Elberfelder])
Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

(Joh 15:26 [Elberfelder])
Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen.
Was nun, kommt Jesus zurück oder kommt nur der Heoilige Geist zurück wenn Jesus gegangen ist? Sendet der Sohn den Heiligen Geist oder sendet der Vater den Heiligen Geist im Namen des Sohnes?
Zu erwähnen ist noch, dass in Joh 15:26 für das Wort vom das griechische Wort para steht. Dieses Wort kann auch als mit übersetzt werden. Dann wird gemäß dieser Übersetzung der Sohn den Geist vom/mit dem Vater senden. Der Heilige Geist kommt nicht alleine, er kommt mit dem Vater zusammen.

Nun wie ist denn das ganze zu verstehen? Was wollte der Heilige Geist uns mit diesen Versen mitteilen?
Jesus ist als Mensch gestorben und zum Vater gegangen, aber dann kam er am Abend des Auferstehungstages zurück zu den Jüngern und hauchte sich selbst als der Heilige Geist in sie hinein (Joh 20:22). Seit diesem Zeitpunkt war er nie mehr von den Jüngern zu trennen, von nun an war er nicht nur mit ihnen, sondern auch in ihnen. Er machte seine Jüngern zu Wohnungen Gottes und erfüllte somit sein Versprechen in Joh 14:2-3 (Joh
14:2-3 [Elberfelder])
Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seiet.
Halleluja! Es ist keine Namenlose Kraft, die uns erfüllt, es ist Gott-Vater Selbst, der Herr Jesus Christus und der Heilge Geist Gottes als eine Person in uns.

Verfasst: 24.06.2008 22:26
von Anton
Hallo Max,

Nein, das ist nicht unbedeutend, ob der Heilige Geist bloß ein "Medium" sei oder eine Person und somit selbst der Dreieinige Gott.
Unsere Väter haben diesbezüglich auf dem Konzil von Konstantinopel 381 klar betont, dass der Heilige Geist wesenseins (homousius) mit dem Vater und dem Sohn ist und somit eben Person und Dreieiniger Gott ist.
Eine andere Auffassung ist aus dem NT schwer zu entnehmen und bringt nur Probleme mit sich...

Wenn wir uns die Aufgaben betrachten, die der Heilige Geist erfüllt, dann werden wir feststellen, dass diese Aufgaben eigentlich eine Persönlichkeit erfordern. Dazu gehört auch, dass im NT im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist immer wieder Personal-Pronomen verwendet werden.
Vielleicht ist dir diese Auflistung hier eine Hilfe: "Das Wesen des Heiligen Geistes"

Liebe Grüße,
Anton

Verfasst: 24.06.2008 23:11
von maxb
Über ein paar Dinge würde ich gerne in einem anderen Thread reden. Ich bin bereits überzeugt, dass der Heilige Geist eine Person ist, aber was mich interessiert ist, inwiefern das wirklich wichtig ist. Welche praktischen Auswirkungen hat es, nicht daran zu glauben?

Verfasst: 24.06.2008 23:22
von Anton
Nun, wenn man nicht an den Heiligen Geist als Person glaubt, wie glaubt man dann überhaupt von Gott?
Wie glaubt man, wirkt Gott in und an unserem Leben - vor allem bei der Wiedergeburt?
Es führt auf jeden Fall zu einer verkürzten Vorstellung der geistlichen Wirklichkeit und ich fürchte,
dass damit falsche Vorstellungen über Heiligung und vielleicht sogar das Heil einhergehen...

Belegen kann ich es dir aber im Moment nicht -
da müsste man mit der betroffenen Person ins Gespräch kommen :wink:

Liebe Grüße,
Anton

Verfasst: 25.06.2008 12:02
von Gast
maxb hat geschrieben:Über ein paar Dinge würde ich gerne in einem anderen Thread reden. Ich bin bereits überzeugt, dass der Heilige Geist eine Person ist, aber was mich interessiert ist, inwiefern das wirklich wichtig ist. Welche praktischen Auswirkungen hat es, nicht daran zu glauben?
Wenn der Heilige Geist nicht eine Person, sondern nur eine Kraft ist, dann ist Gott nur als Kraft in uns, Christus nur als Kraft in uns. Was ist das für Glaube? Die Vorstellung, der Heilige Geist sei nicht Gott wirft die ganze Ökonomie Gottes über Bord. Die Ökonomie Gottes besteht darin, dass Gott sich vorgenommen hat im Menschen zu wohnen und dies durch Cristus als Geist vollbringt.
Wenn das Ziel Gottes wäre nur seine Kraft dem Menschen zu verleihen, so gibt es keinen Sinn darin, dass der Mensch im Bilde Gottes erschaffen wurde. Wenn nicht Christus persönlich in uns ist, sondern nur die Kraft Christi, so ist die Erlösung Christi uns nicht teilhaftig, die Auferstehung Christi uns nicht teilhaftig. Die Aussagen der Schrift über unser Befinden und unser Wachstum in Gott, und in Christus verliert jeglichen Sinn.