User1211 hat geschrieben:Ich wäre dankbar, wenn wir nach dem Ausflug in die Sprachenrede wieder zum Topic zurückkehren würden. Mir ist es nämlich noch nicht so ganz klar, ob die Geistesgabe der Heilung irgendwann zwischen Pfingsten und Heute "verschwunden" ist, oder ob wir sie nur nicht anwenden, obwohl noch immer vorhanden.
Ich bin da ganz bei Dir ...
Es gibt m.E. folgende Argumente gegen die Ausübung von bestimmten Gaben (z.B. der Heilung) in unserer Zeit.
1.) Der Missbrauch der Gaben (s. Beitrag von Silke) wird genutzt, um aus ´Sicherheitsgründen´ die Gabe an sich ab zu lehnen.
2.) Bibelstellen wie 1.Kor.13,8 oder Hebr.2,4 werden dahingehend gedeutet, dass in unserer Zeit die Ausübung (bestimmter) Gaben Vergangenheit ist.
3.) Die dispensationalistische Sicht stellt dar, das Gott nur in ganz bestimmten Perioden der Welstgeschichte durch Wunder & Zeichen wirkt. Diese Perioden sind die Zeit Moses / Josuas, die Zeit Elias / Elisas und die Zeit des Herrn / der Apostel.
zu 1.) ist zu sagen, dass ich dann auch die Gabe des Lehrens ablehnen müßte, denn ich habe schon den häufugen Missbrauch erlebt.
zu 2.) meine ich, dass diese These einer ernsthaften Auslegung der betreffenden Stellen nicht standhält.
Zu 3.) ist an zu merken, dass es viele Zeichen und Wunder ausserhalb der genannten Zeitabschnitte gibt (z.B. die Heilung Hiskias unter Jesaja), und das die Bibel selbst zumindest für das AT dieser These widerspricht. Jer.32,20 macht deutlich, dass angefangen von der Zeit Moses bis zur Zeit Jeremiahs Zeichen und Wunder nicht aufgehört hatten: ´(…) der du Zeichen und Wunder getan im Lande Ägypten und bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an anderen Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tage ist (…).
Mir sind zur Zeit keine weiteren Argumente bekannt, so dass die Schlussfolgerung eigentlich auf der Hand läge. Aber ich lasse mich gerne korrigieren. Es würde mich freuen, wenn hier das eine oder andere biblisch fundierte Argument zur Stützung der ´Beendigungsthese´ bzw. der´Haushaltungsthese´ käme, denn bisher sind diese Ansichten auch meine eigenen.
Gruß von lausekalten Westerwald
Rolf