Es ist wohl überflüssig, in diesem Forum darauf hinzuweisen, daß die Mär von den »Heiligen drei Königen« Kaspar, Balthasar und Melchior keine biblische Basis hat, daß die Schrift vielmehr von Magiern spricht. Der Text weist ja auch auf ihre astrologische Betätigung hin.Mt. 2, 1 Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen Herodes', des Königs, siehe, da kamen Magier vom Morgenlande nach Jerusalem, welche sprachen:
2 Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.
3 Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt, und ganz Jerusalem mit ihm;
4 und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle.
5 Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also steht durch den Propheten geschrieben:
6 "Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel weiden wird".
7 Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes;
8 und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein; wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige.
9 Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Orte stand, wo das Kindlein war.
10 Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude.
11 Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.
12 Und als sie im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatten, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Wege hin in ihr Land.
Meine Frage ist nun: Wie ist dieser Text einzuordnen und zu bewerten. Die kirchliche Tradition – selbst dort, wo sie zugibt, daß es sich nicht um heilige Könige, sondern um Magier gehandelt hat – beurteilt die Geschichte trotzdem als durchweg positiven Bestandteil der »Weihnachtsgeschichte«, geradeso, als würde es sich hier nicht um heidnische Astrologen – also Okkultisten – gehandelt haben, sondern um Propheten

Muß man aber nicht sagen, daß Ihre astrologische Betätigung Verfehlung war, die in der Folge zum herodianischen Kindermord geführt hat?
Wie ist dann aber die göttliche Weisung in ihrem Traum zu verstehen, nicht zu Herodes zurückzukehren? Offenbart sich Gott so unkompliziert Okkultisten?
Wie schließlich ist die Huldigung dieser Astrologen zu verstehen? Hatten sie überhaupt eine Vorstellung davon, daß es sich hier nicht um irgendeinen jüdischen König, sondern um den Moschiach Israels handelte? Ist ihre Huldigung eine Parallele zu Apg. 16, 16?
Auch hier wird ja offensichtlich von Dämonen erst einmal eine richtige Aussage gemacht, allerdings wird durch das Verhalten des Paulos hier auch eine eindeutige Distanz geschaffen, die in Mt. 2 so nicht sichtbar wird.16 Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, daß uns eine gewisse Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte, welche ihren Herren vielen Gewinn brachte durch Wahrsagen.
17 Diese folgte dem Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen.
18 Dies aber tat sie viele Tage. Paulus aber, tiefbetrübt, wandte sich um und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde.
Hintergrund meiner Frage ist, daß ich heute mit einer meiner Töchter auf das Thema Astrologie zu sprechen kam, und sie meinte, daß das ja gar nicht so schlimm sein könne – eben wegen Mt. 2. Und da bin ich spontan erst mal etwas ins schwimmen gekommen.
Hat von Euch jemand eine belastbare Einordnung / Erklärung dieses Textes in der Schublade? Es dankt für Eure Ratschläge
Stefan.
Nachtrag: Es waren natürlich nicht unbedingt deren drei, wie von mir irrtümlich im Titel geschrieben, die Schrift sagt nichts über die Zahl der Magier aus.