Hallo eugen,
die Wahrheit ist das Wort Gottes - dies lesen wir in Johannes 17, 17:
Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.
Zu Deiner eingangs gestellten Frage möchte ich Dir schreiben, dass ein Kind Gottes - d.h. in diesem Fall ein gläubiger Christ - nicht verlorengehen kann. Allerdings kann ein solcher Mensch Zweifel an der Heilsgewissheit haben. Hierbei ist es also notwendig, diesem gläubigen Menschen (wieder) auf den richtigen Pfad zu helfen, indem man selber bzw. die Ältesten bzw. die Gemeinde ihn zur richtigen Erkenntnis verhilft.
Diese Hilfe erfolgt diesbezüglich in ein unterweisendes Ermahnen und Ermuntern und beten.
Jakobus 5, 19.20 führt mit dem Wort
"zurückführen" das griechische Wort
"epistrephō" und dieses Wort wird in anderen Bibelstellen mit "bekehren" übersetzt.
Daher müsste eigentlich zu Jakobus 5, 19.20 gefragt werden, wer unter das Wort
"jemand" fällt, der zurückgeführt werden sollte.
Nach meiner Auffassung sollte mehr der Augenmerk auf die Worte "unter euch" gerichtet sein, so dass es also eine Person sein müsste, die von der Wahrheit - sprich vom Wort Gottes - abirrte.
Demnach kann es nach meiner Auffassung nur eine Person sein, die das Wort Gottes für sich selber falsch auslegt und ggf. andere Glaubensgeschwister mit sich in die falsche Richtung zieht.
Die vermeintliche Konsequenz im Vers 20 mit dem Wort
vom "Tode" erretten ist allerdings mit Aufmerksamkeit zu lesen, denn in Jakobus 5, 20 lesen wir das griechische Wort
"thanatos" und nicht
"nekros". Daher ist zu fragen, welcher Tod hier überhaupt gemeint sein kann - der fleischliche Tod oder der geistliche Tod.
Allerdings hat hier z.B. MacArthur in seiner Studienbibel eine andere Fassung, nämlich:
5,19 wenn jemand unter euch. Das stellt eine dritte Kategorie von Menschen in der Gemeinde vor (vgl. V. 13.14): die bekennenden Gläubigen, die von der Wahrheit abgeirrt sind. von der Wahrheit abirrt. Das sind Menschen, die von dem Glauben abgefallen sind, zu dem sie sich einst bekannt hatten (vgl. Hebr 5,12-6.9; 10,29; 1Joh 2,19). Solche Menschen befinden sich in ernster Gefahr (V. 20) und die Gemeinde muss sie zum wahren Glauben zurückrufen.
5,20 Sünder. Vgl. 4,8. Mit diesem Wort werden die nicht Wiedergeborenen
bezeichnet (vgl. Spr 11,31; 13,6.22; Mt 9,13; Lk 7,37.39; 15,7.10; 18,13; Röm 5,8; 1Tim 1,9.15; 1Pt 4,18). Jakobus denkt hier nicht an sündigende, aber wahre Gläubige, sondern an diejenigen, die einen toten Glauben haben (vgl. 2,14-26). seinem Irrweg. Wer lehrmäßig abirrt (V. 19), wird auch eine falsche Lebensweise an den Tag legen und nicht nach biblischen Prinzipien leben. eine Seele vom Tod erretten. Wenn ein Mensch von der Wahrheit abirrt, bringt er seine Seele in Gefahr. Hier geht es nicht um körperlichen Tod, sondern um den ewigen Tod, die ewige Trennung von Gott und die ewige Bestrafung in der Hölle (vgl. Jes 66,24; Dan 12,2; Mt 13,40.42.50; 25,41.46; Mk 9,43-49; 2Th 1,8.9; Röm 6,23; Offb 20,11-15; 21,8). Wenn Christen wissen, wie viel auf den Spiel steht, sollte sie das motivieren, solche Menschen mit allen Mitteln zur Umkehr zu bewegen. eine Menge Sünden zudecken. S. Ps 5,11. Da auch nur eine einzige Sünde ausreicht, um einen Menschen zur Hölle zu verurteilen, betont Jakobus mit dem Begriff den hoffnungslosen Zustand des verlorenen,
nicht wiedergeborenen Sünders. Die frohe Botschaft des Evangeliums besagt, dass Gottes vergebende Gnade (die größer ist als jede Sünde; Röm 5,20) allen zur Verfügung steht, die sich von ihren Sünden wegwenden und Glauben an den Herrn Jesus Christus ausüben (Eph 2,8.9).
Sofern es der betreffenden Person aber an Heilsgewissheit fehlen sollte, so müsste ihm noch einmal sanft 1. Johannes 5, 20 klar gemacht werden:
Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
Gruß
Olly