ich bin neu in diesem Forum und dies ist mein erster Thread hier. Mein Thema beschäftigt mich, seit ich die reformierte Theologie nach Calvin als biblisch wahr erkannt habe. Ich habe schon mit einigen reformierten Christen darüber gesprochen, aber die Frage ist trotzdem noch nicht geklärt für mich.
Ich zähle mich seit drei Jahren zu den reformierten Christen. Es war ein recht spektakulärer Weg dahin, aber ich bin zutiefst überzeugt davon, daß die reformierte Theologie die wahre biblische Theologie ist. Obwohl ich der Lehre Calvins (bis auf seine Haltung zur Kindertaufe) zustimme, nenne ich mich nicht gerne Calvinist, denn es ist nicht Calvin, dem ich folge, sondern Jesus Christus.
Ich glaube die doppelte Prädestination, denn es gibt unzählige Bibelstellen und Zusammenhänge, die für mich keinen anderen Schluss zulassen. Ausserdem kann unter dem "Dach" von Eph. 2,1-10 nichts anderes wahr sein. Denn wenn unbekehrte Menschen in ihren Sünden tot sind (nicht erst werden, sondern sind), dann können sie aus sich selbst heraus überhaupt keine geistliche und Gott zugewandte Entscheidung treffen. Ein Toter kann sich nicht dafür entscheiden, wieder leben zu wollen.
Woher aber kommt dann seine Veratwortung vor Gott?
Wenn das Evangelium gepredigt wird und ein Höhrer ist nicht zum Heil erwählt, dann wird er es nie annehmen. Er wird bestenfalls ein religiös begeisterter "Christ", der sich, wenn die Anfechtungen kommen, selbst seine Lehre aus allen möglichen, ihm zusagenden Meinungen zusammensucht - aber sowas bewirkt keinen rettenden Glauben und für sowas braucht es keine Wiedergeburt. Es reicht die rein fleischliche Begeisterungsfähigkeit. Er denkt dann, daß er "Christ" ist - aber in Wahrheit ist er ein Kandidat für die Hölle. Ich weiss aus langjähriger Erfahrung in einem anderen Forum, daß solche Leute auch nicht gewarnt werden können. Sie empfinden Warnungen als Angriff und als unrechtmäßiges "Absprechen des Christseins" und reagieren auch dementsprechend.
Gott wird ihn für seinen Unglauben, für seine Sünden und für seine Irrlehren richten und das zu recht. Auf der anderen Seite konnte er es aber nicht besser, weil er nicht zum Heil erwählt war. Und genau hier hänge ich fest. Hier komme ich einfach nicht weiter, denn ich finde die Gerechtigkeit darin nicht. Ich weiss, daß es so ist, aber ich finde den Weg nicht raus aus meinem fleischlichen Gerechtigkeitsempfinden.
Die Liebe zur Wahrheit muss dem Menschen von Gott gegeben werden. Aber wer sie nicht hat, wird von Gott dafür gerichtet. Gott weiss das und trotzdem richtet Er die Menschen dafür.
Ich hoffe, Ihr habt ungefähr verstanden, worum es mir geht und vielleicht habt Ihr auch die eine oder andere Antwort für mich.
Grüssle von Katrin
